Neunter Liederkreis
Die Soma-Pavamana-Lieder




Die Gayatri-Gruppe


9,1. An Soma


1. Läutere dich, Soma, im süßesten, berauschendsten Erguß, für Indra zum Trunke ausgepreßt!
2. Die Unholde tötend, bei allen Völkern bekannt, hat er sich in seine eisenbehauene Wiege, an seinen Platz als Hotri gesetzt.
3. Sei du der beste Auswegschaffer, der Freigebigste, der Erzfeindetöter, erhalte die Freigebigkeit der Lohnherren!
4. Rinne mit deinem Tranke zur Ladung der großen Götter, rinne zu Gewinn und Ruhm!
5. Zu dir kommen wir zu demselben Zwecke Tag für Tag. Zu dir, o Saft, gehen unsere Wünsche.
6. Die Tochter des Surya klärt deinen Soma, der durch die Haarseihe in vollständigem Durchlauf abfließt.
7. Ihn fassen die zehn feinen Frauen im Wettbewerb an, die Schwestern am entscheidenden Tage.
8. Ihn treiben die Unvermählten zur Eile; sie blasen den aus Bakura gemachten Schlauch auf, die dreifache wildwachsende Süßigkeit.
9. Und die Milchkühe versehen dieses Junge mit Milch, den Soma für Indra zum Trunke.
10. In seinem Rausche erschlägt Indra alle Feinde, und verschenkt der Held die Gaben.



9,2. An Soma


1. Läutere dich, die Götter einladend, in schnellem Laufe durch die Seihe, Soma! Geh du, der Bulle, in Indra ein, o Saft!
2. Galoppiere her, o Saft, ein großer Genuß, der glanzvollste Bulle; setze dich dauernd in deine Wiege!
3. Der Strom des ausgepreßten Meisters hat die liebe Süßigkeit ergossen. Der Kluge hat sich in Wasser gehüllt.
4. Dir, dem Großen, fließen die großen Wasserströme zu, wenn du dich in die Milch hüllen willst.
5. Das Meer des Soma ward im Wasser gereinigt, der die tragende Stütze des Himmels ist, der Soma, der in der Seihe uns gewogen ist.
6. Der Bulle hat gebrüllt, der Falbe, der Große, wie eine Freund gern gesehen; er glänzt mit der Sonne um die Wette.
7. Durch deine Kraft putzen sie die emsigen Loblieder heraus, o Saft, mit denen du dich zum Rausche schön machst.
8. Dich, den Platzmacher, gehen wir um fröhlichen Rausch an; groß ist dein Lob.
9. Für uns läutere dich, o Saft, nach Indra verlangend, mit dem Erguß der Süßigkeit, wie der regenbringende Parjanya!
10. Du, Saft, bist der Rindergewinner, der Männergewinner, der Rossegewinner und der Lohngewinner, die erste Seele des Opfers.



9,3. An Soma


1. Dieser unsterbliche Gott fliegt wie ein beschwingter Vogel, um sich auf die Holzgefäße zu setzen.
2. Dieser Gott, durch Zurede bewogen, rennt über die Hindernisse, sich läuternd, nicht irre zu führen.
3. Dieser Gott, während er sich läutert, wird von den wahrheitsliebenden Lobrednern, der Falbe für den Siegergewinn geputzt.
4. Dieser, während er sich läutert, wünscht wie ein mit seinen Soldaten ausziehender Held alles Wertvolle zu gewinnen.
5. Dieser Gott fährt zu Wagen, sich läuternd ist er huldvoll; er ruft Gemurmel hervor.
6. Dieser Gott, der von den Redekundigen gepriesen wird, taucht ins Wasser, dem Opferspender Kleinode bringend.
7. Dieser durcheilt den Himmel, durch die Lüfte mit seinem Strome sich läuternd, wiehernd.
8. Dieser hat den Himmel durcheilt, durch die Lüfte eilend ohne losgelassen zu werden, sich läuternd, gutes Opfer wirkend.
9. Dieser Gott, nach alter Erzeugung für die Götter ausgepreßt, der Falbe fließt in der Seihe.
10. Dieser unter vielen frommen Bräuchen erzeugt, Labsale erzeugend, läutert sich ausgepreßt in Strömen.



9,4. An Soma


1. Gewinne und ersiege, dich läuternder Soma, großen Ruhm, und mach uns besser!
2. Gewinne das Licht, gewinne die Sonne und alle Glücksgüter, o Soma, und mach uns besser!
3. Gewinn uns Willenskraft und Einsicht, jage die Verächter fort, o Soma, und mach uns besser!
4. Ihr Läuterer, läutert den Soma für Indra zum Trunke, und mach uns besser!
5. Gib du uns an der Sonne Anteil durch deine Umsicht, deine Hilfen, und mach uns besser!
6. Durch deine Umsicht, deine Hilfen möchten wir noch lange die Sonne sehen, und mach uns besser!
7. Fließe, du wohlbewaffneter Soma, zu doppeltem Reichtum, in den Kämpfen siegreich, und mach uns besser!
8. Fließe unentwegt zu Reichtum, in den Kämpfen siegreich, und mach uns besser!
9. Dich haben sie durch Opfer gestärkt, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest, und mach uns besser!
10. Bring uns ansehnlichen Reichtum, in Rossen bestehend, das ganze Leben während, o Saft, und mach uns besser!



9,5. Aprilied


1. Entflammt prangt nach allen Seiten, sich läuternd, der Herr, sich beliebt machend, der brüllende Stier.
2. Als Tanunapat sich läuternd, die Hörner wetzend, fließt er prangend durch die Luft.
3. Anzurufen sich läuternd prangt er wie glänzender Reichtum nach Kräften mit den Strömen der Süßigkeit.
4. Das Barhis ostwärts nach Kräften hinbreitend eilt sich läuternd der Falbe, der Gott zu den Göttern.
5. Die göttlichen Tore gehen mit ihren Flügeln hoch auf, die goldenen, von dem sich Läuternden schön gepriesen.
6. Nach den beiden Schöngeschmückten, Hohen, Großen verlangt der sich Läuternde brünstig, nach Nacht und Morgen wie nach zwei schönen Frauen.
7. Die beiden Götter mit dem Herrenauge, die göttlichen Opferpriester rufe ich. Der sich Läuternde ist Indra, der Bulle.
8. Bharati, Sarasvati, Ila, die Große, sollen zu diesem unserem Opfer des sich Läuternden kommen, die drei schön geschmückten Göttinnen.
9. Den Tvastri rufe ich her, den erstgeborenen Hüter und Anführer. Der goldgelbe Saft ist Indra, der Bulle, der sich läuternde ist Prajapati.
10. Den Baum salbe du Geläuterter mit deinem süßen Strome, den tausendzweigigen, grünen, strahlenden, goldenen!
11. Ihr Götter alle kommet zur Svahasegnung des sich läuternden: Vayu, Brihaspati, Surya, Agni, Indra, einmütig!



9,6. An Soma


1. In wohltönendem Strome läutere dich, Soma, in den Schafhaaren, du der gottverlangende Stier, uns zugetan!
2. Fließe zu solchem berauschenden Rausche, o Saft, indem du denkst: Ich bin Indra! Fließe um sieggewohnte Rennpferde einzubringen.
3. Fließe zu jenem altgewohnten Rausche, wenn du auf die Seihe ausgepreßt wirst, fließe zu Gewinn und Ruhm!
4. Die Somatropfen sind abgeflossen wie die Gewässer stromabwärts; sich läuternd sind sie zu Indra gelangt.
5. Den die zehn jungen Frauen putzen wie ein preisgewinnendes Roß, der im Holz sich tummelnd durch die Schafwolle rinnt.
6. Lasset den Bullen mit den Kühen zusammen, den Saft, der zum Rausche ausgepreßt ist, zur Götterladung, zur Darbringung!
7. Der Gott läutert sich mit seinem Strome für Gott Indra ausgepreßt, wann seine Milch quillt.
8. Die Seele des Opfers, in raschem Laufe ausgepreßt, läutert sich der Ausgepreßte, er wahret die alte Seherweisheit.
9. Also dich für Indra läuternd, daß er nach dem Rauschtrank Begehren trage, du Berauschendster, hast du Lobreden, wenn auch nur versteckt.



9,7. An Soma


1. Die Säfte wurden auf dem rechten Wege losgelassen, nach der rechten Bestimmung, die herrlichen, die seine Wegstrecke kennen.
2. Mit dem Strome der Süßigkeit geht er voran, er taucht in den großen Gewässern unter, das Opfer unter den Opfern, der Löbliche.
3. Der vereinigten Rede geht er voraus; der Bulle brüllt im Holzgefäß; zu seinem Sitze eilt er, die wahre Opfergabe.
4. Wenn der Seher sich Sehergaben und Manneskräfte anlegend abrinnt, so sucht der Siegesgewohnte die Sonne zu gewinnen.
5. Sich läuternd schüchtert er die Gegner ein wie ein König seine Untertanen, wenn ihn die Meister in Gang bringen.
6. Der Beliebte kreist in dem Schafhaar, der Falbe setzt sich in die Hölzer. Der Barde wetteifert mit der Dichtung.
7. Er geht mit seinem Rausche zu Vayu, Indra, zu den Asvin mit der Fröhlichkeit, die seinen Bestimmungen gemäß ist.
8. Die Wellen der Süßigkeit bringen sich läuternd Mitra und Varuna und Bhaga her, mit seinen Künsten vertraut.
9. Erobert uns, ihr beiden Rodasi, Reichtum, um den Lohn der Süßigkeit zu gewinnen; ersieget uns Ruhm und Schätze!



9,8. An Soma


1. Diese Somasäfte sind Indra´s liebem Wunsch entgegengeflossen, seine Manneskraft erhöhend.
2. Sich läuternd, in den Gefäßen sitzend, zu Vayu und den Asvin gehend, sollen sie uns die Meisterschaft bringen.
3. Treib, Soma, des Herrn Indra Herz zur Freigebigkeit an, indem du dich läuterst, um dich in den rechten Schoß zu setzen.
4. Es putzen dich die zehn Finger, sieben fromme Gedanken treiben dich zur Eile; die Redekundigen haben dir zugejubelt.
5. Dich, der für die Götter zum Rausch über die Schafhaare ergossen wird, hüllen wir mit Kuhmilch ein.
6. Sich läuternd hat sich der rötliche Falbe in den Krügen die Kleider der Kuhmilch angelegt.
7. Bring uns durch deine Läuterung freigebige Gönner herbei, treib alle Feinde hinweg! O Saft, geh in deinen Freund ein!
8. Ströme Regen vom Himmel, Herrlichkeit von der Erde her! Gib uns, Soma, die Übermacht in den Kämpfen!
9. Dich mit dem Herrenauge, den von Indra Getrunkenen, der das Sonnenlicht findet, wollen wir genießen und Nachkommenschaft und Speisesegen empfangen.



9,9. An Soma


1. Der Seher des Himmels durchläuft die beliebten Altersstufen, wenn er in die beiden Enkelinnen gesetzt und ausgepreßt wird, er, der Sehergabe besitzt.
2. Immer weiter fließe du, dem löblichen Wohnort, den truglosen Leuten angenehm, mit schönstem Wohlgeschmack!
3. Dieser lautere Sohn hat neugeboren die neugeborenen Mütter erleuchtet, der Große die Großen, die das Gesetz fördern.
4. Durch sieben fromme Gedanken angespornt, hat er die truglosen Flüsse belebt, die das eine Auge gestärkt haben.
5. Diese haben den überlegenen, nie zu Fall gebrachten Jüngling zu großer Kraft gebracht, den Saft in deinem Dienste Indra.
6. Das unsterbliche Wagenroß überschaut raschfahrend die sieben Ströme der Goldgelbe hat die Göttinnen befriedigt.
7. Steh uns, o Mann, bei den heiligen Bräuchen bei; die Finsternis, die zu bekämpfen ist, o Soma, die vertreibe, wenn du dich läuterst!
8. Nun bereite die Wege für jedes neue Gedicht, laß wie früher deine Lichter leuchten!
9. Pavamana, spende großen Ruhm, Rind, Roß, Besitz von Söhnen, bring die Meisterschaft, bring das Himmelslicht ein!



9,10. An Soma


1. Dröhnend wie die Wagen, ruhmbegierig wie die Rennpferde haben sich die Somasäfte in Lauf gesetzt, um Reichtum zu gewinnen.
2. Zur Eile getrieben sind sie wie Wagen gelaufen unter den Händen. Seine Siegerpreise sind wie die der Gewinner.
3. Wie die Könige mit Lobreden werden die Somatränke mit Milch gesalbt, heraus-gestrichen, wie das Opfer von den sieben Vollziehern.
4. Die Säfte, die zum Rausche ausgepreßt werden unter eifrigem Lobe, fließen ausgepreßt im Strome um.
5. Wenn sie das Glück des Vivasvat erlangt haben und das Glück der Usas erzeugen, breiten sie als Sonnen dich die Seihe aus.
6. Die Dichter der Vorzeit öffneten das Tor der Gedanken, die Ayusöhne zur Brunst des Bullen.
7. Vereinigt sitzen die Hotri´s da, die sieben Schwestern haben, indem die den Schritt des Einzigen geleiten.
8. An unsere Verwandtschaft hat er seine Verwandtschaft angeknüpft wie das Auge an die Sonne. Die Nachkommenschaft des Sehers wird herausgemolken.
9. Die liebe Tochter des Himmels sieht die Stätte des Himmels, die vor den Adhvaryu´s verborgen ist, mit dem Auge der Sonne.



9,11. An Soma


1. Ihr Herren, stimmt mit ein in den Gesang auf ihn, auf den sich läuternden Saft, der den Göttern zustrebt!
2. Die Atharvan´s haben deine Milch mit süßer Milch gemischt, die göttliche, nach Gott verlangende für den Gott.
3. Läutere du dich zum Heil für unser Rind, zum Heil für unsere Leute, zum Heil für das Rennpferd, zum Heil für die Gewächse, o König!
4. Dem braunen, selbststarken, rötlichen zum Himmel bewegten Steine ausgepreßt haben; rühret Süßigkeit in die Süßigkeit!
5. Läutert den Soma, den die von Händen bewegten Steine ausgepreßt haben; rühret Süßigkeit in die Süßigkeit!
6. Naht euch unter Verneigung, mischet ihn mit saurer Milch, bringet den Saft an Indra!
7. Als ausgezeichneter Feindetöter läutere dich, o Soma, zum Heil für das Rind, den Göttern willfahrend!
8. Für Indra zum Trinken, zum Rausche wirst du Soma eingegossen, du der Gedanken-kenner, des Gedankens Meister.
9. O Soma Pavamana, gewähre uns die Meisterschaft, Reichtum, uns, o Saft, mit Indra im Bunde!



9,12. An Soma


1. Die Somasäfte haben sich ergossen, am Sitz des rechten Brauches ausgepreßt, die süßesten für Indra.
2. Die Redekundigen haben, wie die Mutterkühe nach dem Kalbe, nach Indra geschrieen, daß er Soma trinken solle.
3. Rauscherregend weilt er auf seinem Platz, in des Stromes Woge, der redekundige Soma auf das Büffelfell gesetzt.
4. Im Nabel des Himmels fühlt sich der Hellesehende groß in der Schafwolle, der Soma, welcher der weise Seher ist.
5. Der Soma, der in den Krügen auf die Seihe gesetzt ward, den hält der Saft umfangen.
6. Der Saft entsendet seine Stimme auf der Höhe des Meeres, indem er die von Süßem überfließende Kufe belebt;
7. Der eigene Loblieder hat, der Baum, der unter Liedern immer melkende, indem er die menschlichen Geschlechter anregt.
8. Zu den lieben Stätten des Himmels fließt Soma zur Eile getrieben, der Seher im Strome des Redekundigen.
9. Verleih uns, o Pavamana, einen Schatz von tausendfachem Ansehen, der uns recht diensam ist, o Saft!



9,13. An Soma


1. Soma fließt sich läuternd in tausend Strahlen über die Schafwolle zum Treffort von Vayu und Indra.
2. Auf den Pavamana singet, ihr Gunstsuchenden, auf den Redekundigen, der zur Götterladung ausgepreßt ist!
3. Es läutern sich die Somasäfte, um den Siegerpreis zu gewinnen, in tausend Formen, zur Götterladung gepriesen.
4. Und läutere uns große Labe zu, um den Siegerpreis zu gewinnen, glänzende Meisterschaft, o Saft!
5. Sie sollen uns zu tausendfältigem Reichtum und zur Meisterschaft läutern, wenn sie ausgepreßt werden, die göttlichen Säfte!
6. Wie Rosse, die von ihren Treibern angetrieben werden, sind die Renner, um den Preis zu gewinnen, durch das Schafhaar geschossen.
7. Brüllend wie die Kühe zu ihrem Kalbe fließen die Säfte; sie haben sich unter den Händen des Pressenden in Lauf gesetzt.
8. Dem Indra willkommen, berauschend, o Pavamana, brüllend verjage alle Feinde!
9. Die Mißgünstigen verjagend setzet auch, ihr Pavamanas mit dem Sonnenauge, in die Wiege des rechten Brauches!



9,14. An Soma


1. Der Seher hat seinen Umlauf gemacht, auf die Woge des Stroms gestützt, den vielbegehrten Kampfpreis davontragend.
2. Wenn die versippten fleißigen fünf Verbände den Standfesten unter Loblied zurechtmachen,
3. Dann haben sich an dieses Feurigen Saft alle Götter berauscht, wenn er sich in Milch einhüllt.
4. Er läuft durch die Seihe, indem er sich enthüllt und die an seinem Leibe anhaftenden Stacheln zurückläßt. Dann schließt er sich mit seinem Verbündeten zusammen;
5. Der von den Enkelinnen des Vivasvat wie ein strahlender Jüngling ausgeputzt wird, wenn er die Kuhmilch gleichsam zu seinem Festgewand macht.
6. Er geht quer hindurch durch den feinsten Zugang, nach der Kuhmilch verlangend. Er erhebt den Ton, auf den er sich versteht.
7. Die Finger vereinigten sich, die den Herrn der Labe putzen; sie fassen des Preisrenners Rücken.
8. Alle himmlischen und irdischen Schätze hole ein, sie erfassend, o Soma, uns zugetan!



9,15. An Soma


1. Dieser mit Kunst durch die Seihe geläutert zieht aus, der Held mit raschen Wagen, und geht zum Treffort des Indra.
2. Dieser bedenkt vieles für den hohen Gottesdienst, bei dem die Unsterblichen sitzen.
3. Dieser wird zur Eile getrieben in die Seihe hinein abgeleitet auf dem von strahlenden Rossen befahrenen Wege, wenn sie ihn eifrig herausschlagen.
4. Dieser wetzt hin und her schüttelnd seine Hörner, der Herdenbulle, durch seine Kraft Mannesmut annehmend.
5. Dieser schießt als Preisrenner mit den goldgeschmückten strahlenden Zweigen, den Strahlen dahin, indem er der Herr der Ströme wird.
6. Dieser, wenn er mit dem Stengelglied durch die Seihe hindurchgegangen ist, findet die dauerhaften Schätze in seinen Trieben.
7. Diesen Putzwerten putzen die Ayu´s in den Holzgefäßen, der große Labsale hervorbringt.
8. Diese selben putzen die zehn Finger, die sieben Gebete, der gute Waffen führt, den Berauschendsten.



9,16. An Soma


1. Deinen Saft lassen die Pressenden unter ihren Armen weiter laufen zu fröhlichem Rausche: Wie ein losgelassenes Rennen schießt Etasa dahin.
2. Mit der Überlegung des Verstandes haben wir den Wagenfahrer begleitet, der sich mit seinem Saft in die Wasser hüllt und in der Seihe die Kuhmilch gewinnt.
3. Den nicht verwässerten, im Wasser kaum zu überwindenden Soma laß auf die Seihe laufen; läutere ihn für Indra zum Trunke!
4. Durch die Einsicht des sich Läuternden rinnt Soma auf die Seihe; mit Überlegung hat er sich auf seinen Platz gesetzt.
5. Die Somasäfte haben sich unter Verbeugung zu dir, Indra, in Lauf gesetzt, um als Sieger großen Gewinn davonzutragen.
6. In der Schafhülle sich läuternd, auf alle Herrlichkeiten zufließend hält er Stand wie der Tapfere im Kampf um die Kühe.
7. Überquellend wie des Himmels Rücken rinnt der Strahl des ausgepreßten Meisters nach Belieben auf die Seihe.
8. Indem du, Soma, die wortkundige Rede unter den Ayu´s weckst, wenn du dich in einem Zuge läuterst, fließest du durch das Schafhaar.



9,17. An Soma


1. Abwärts wie die Ströme haben sich die ungeduldigen raschen Somatränke ergossen, die Feinde erschlagend.
2. Die ausgepreßten Somasäfte sind zu Indra geflossen wie die Regenströme zur Erde.
3. Die Wogen überholend rinnt der berauschende Rauschtrank Soma in die Seihe, die Unholde vertreibend, nach dem Gotte verlangend.
4. Er läuft in die Krüge, er wird auf die Seihe umgegossen, während der Opfer wird er durch Loblieder gestärkt.
5. Wie der über die drei Lichträume zum Himmel steigende Sonnengott erstrahlst du, Soma. Wie der Treiber die Sonne spornst du deine Rosse an.
6. Die redekundigen Dichter haben ihm zugeschrieen an der Spitze des Opfers, den lieben Soma vor Augen habend.
7. Dich, den Preisrenner, putzen die beredten Männer gunstsuchend mit frommen Gedanken zum Gottesdienst aus.
8. Laß den Strom des Süßen fließen! Du, der Scharfe, hast dich auf deinen Platz gesetzt, angenehm für den Wahrhaften zum Trunke.



9,18. An Soma


1. Der berggewachsene Soma kreiste ausgepreßt in der Seihe um. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
2. Du bist der Redegewandte, du der Seher. Die aus deinem Safte entstandene Süßigkeit hat den Vorzug. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
3. Deinen Trank haben einmütig alle Götter erlangt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
4. Der alle begehrenswerten Schätze in seinen Händen hält. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
5. Der diese beiden großen Welten wie zwei Mutterkühe melkt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
6. Der beide Welten alsbald mit seinen Trophäen umströmt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.
7. Der Ungestüme hat sich läuternd in den Krügen gebrüllt. - Im Rausche bist du der Allgewährer.



9,19. An Soma


1. Das wundersame, preiswürdige himmlische und irdische Gut, das bring uns, Soma, wenn du dich läuterst herbei!
2. Denn ihr beide, Soma und du, Indra, seid die Herren des Himmelslichtes und der Kuh. Befruchtet unsere Gedanken, die ihr das vermöget!
3. Der Bulle, der sich bei den Ayu´s läutert, der auf dem Barhis donnert, obwohl er ein Falber ist, hat sich in den Schoß gesetzt.
4. Es brüllten die Gebete bei des Bullen Samen, die Mütter bei dem ihres Sohnes, des Kalbes.
5. Gewiß wird er, wenn er sich läutert, den nach dem Bullen Verlangenden eine Leibesfrucht zeugen, die die helle Milch aus ihm herausmelken.
6. Suche die Abgefallenen zu gewinnen, bring Furcht über die Feinde, o Pavamana, verschaffe Reichtum!
7. O Soma, halte des Feindes Männlichkeit, seinen Mut, seine Kraft nieder, mag er fern oder nahe sein!



9,20. An Soma


1. Der Seher fließt an den Schafhaaren weiter zur Götterladung, alle Gegner besiegend.
2. Denn er bringt den Sängern Gewinn von Rindern, tausendfältigen, während er sich läutert.
3. Alles überlegst du im Geiste, du läuterst dich mit Bedacht. Schaff uns Ruhm, Soma!
4. Ströme zu hoher Ehre, zu dauerndem Reichtum den Gönnern, bring den Sängern Speisegenuß!
5. Du bist wie ein pflichtgetreuer König auf die Lobreden eingegangen, während du dich läuterst, du unbegreiflicher Wagenfahrer.
6. Der Wagenfahrer, im Wasser nicht unterzukriegen, zwischen den Händen gereinigt, der Soma setzt sich in die Gefäße.
7. Spielend, schenklustig wie ein nobler Herr, gehst du Soma in die Seihe, dem Sänger die Meisterschaft bringend.



9,21. An Soma


1. Diese Somasäfte rinnen erwartungsfroh für Indra, berauschend, das Himmelslicht findend;
2. Die Angriffe abwehrend, dem pressenden Nothelfer, dem Sänger von selbst Kraft verleihend.
3. Ausgelassen spielend sind die Säfte auf des Stromes Woge nach ein und demselben Behälter abgeflossen.
4. Diese Pavamana´s haben alle begehrenswerten Preise erlangt wie die an den Wagen gelegten Gespanne.
5. Setzet, ihr Säfte, in ihn hinein den goldenen Seher, um ihn zu mahnen, der gegen uns karg ist!
6. Erneuert, um ihn zu mahnen, seinen Vorsatz wie Ribhu das Wagenrad; läutert euch mit klarer Flut!
7. Diese haben ein Gebrüll erhoben, die siegreichen Renner haben das Ziel genommen; sie haben in gleicher Weise das Denken angeregt.



9,22. An Soma


1. Diese schnellen Somasäfte sind wie die siegesgewohnten Wagen als abgelassene Renner vorwärts getrieben worden.
2. Diese sind breit wie die Winde, wie die Regengüsse des Parjanya, ausgelassen wie die Lohen des Feuers.
3. Diese geläuterten, redekundigen, mit saurer Milch gemischten Somasäfte haben die Gedanken mit Beredsamkeit durchdrungen.
4. Diese sauber gemachten unsterblichen Säfte sind nach ihrem Laufe nicht müde, wenn sie die Wegstrecke zurücklegen wollen.
5. Diese haben, sich verlaufend, die Rücken der beiden Welten erfüllt und auch diesen obersten Raum.
6. Dem ausgespannten höchsten Faden entlang haben sie ihre Bahnen verfolgt und diese höchste .....,
7. Du, Soma, sollst den Pani´s, den Geizhälsen, die Rinderschätze abnehmen. Du hast den aufgespannten Faden laut erklingen lassen.



9,23. An Soma


1. Die raschen Rennpferde, die Somasäfte sind mit dem Guß des süßen Rauschtranks losgelassen, um alle Sehergaben zu gewinnen.
2. Die Ayu´s haben nach alter Weise die neueste Spur verfolgt. Sie erzeugten die Sonne, auf daß sie leuchte.
3. O Pavamana, bring du uns den Besitz des kargen hohen Herrn, schaffe gute Speisen samt Kindern!
4. Die lebensgebenden Somatränke läutern sich zum berauschenden Rauschtrank nach der von Süßigkeit überfließenden Kufe zu.
5. Soma rinnt ausdauernd, den indrischen Saft enthaltend, der Meister, der vor übler Nachrede schützt.
6. Für Indra läuterst du dich, o Soma, mit den Göttern das Gelage teilend. O Saft, du begehrst den Siegespreis zu erringen.
7. Wann Indra von dessen Rauschtränken getrunken hat, hat er die Feinde, denen keiner gewachsen war, erschlagen und wird sie noch weiter erschlagen.



9,24. An Soma


1. Die Somasäfte sind sich läuternd hervorgeströmt, mit Milch gemischt werden sie im Wasser gereinigt.
2. Die Milchkühe sind herzugelaufen wie die stromwärts gehenden Gewässer. Sich läuternd sind sie zu Indra gelangt.
3. Du strömst hervor, dich läuternd, o Soma, für Indra zum Trunke von den Herren gelenkt wirst du auf die Seihe abgeleitet.
4. Läutere du dich, Männer berauschend, o Soma, für den Völkerbezwinger, der als der Gewinner zu bejubeln ist!
5. O Saft, wenn du mit Steinen ausgepreßt die Seihe umkreisest, so bist du genügend für Indra´s Eigenart.
6. Läutere dich, du Erzfeindetöter, von Lobliedern bejubelt, rein, lauter, unbegreiflich!
7. Rein, lauter heißt der Somasaft der ausgepreßten Süßigkeit, göttereinladend, die Übelredner erschlagend.



9,25. An Soma


1. Läutere dich als Kraftwirker für die Götter zum Trunke, du Goldgelber, für die Marut, für Vayu als Rauschtrank!
2. O Pavamana, mit Kunst in Gang gebracht, auf deine Wiege losbrüllend, geh nach deiner Bestimmung in Vayu ein!
3. Mit den Göttern macht sich der Bulle um die Wette schön, der liebe Seher in seiner Wiege, der Vritratöter, der die Götter am meisten einlädt.
4. Alle Formen annehmend, sich läuternd geht der Begehrenswerte dorthin, wo die Unsterblichen sitzen.
5. Der rote Soma läutert sich, indem er Loblieder hervorruft, den Ayu´s gesellt, zu Indra gehend mit Sehersinn.
6. Läutere dich, du Berauschendster, im Strom auf die Seihe fließend, o Seher, um dich in den Schoß des Preisliedes zu setzen!



9,26. An Soma


1. Diesen Preisrenner haben im Schoße der Aditi die Redekundigen mit Kunst durch die Seihe herausgeputzt.
2. Ihm haben die Kühe zugeschrieen, dem unversieglichen Safte mit tausend Strahlen, dem Träger des Himmels.
3. Diesen Meister haben sie durch ihre Eingebung zur Eile getrieben, der sich am Himmel läutert, den Standfesten, viele Labenden.
4. Ihn haben sie zwischen den Armen durch ihre Kunst zur Eile getrieben, der sich in die Dichtung des Vivasvat kleidet, den unbetörbaren Herrn des Wortes.
5. Ihn, den Falben bringen die Schwestern auf dem Rücken der Seihe mit den Steinen in Lauf, den Begehrenswerten, Vieläugigen.
6. Dich, o Pavamana, treiben die Meister zum Laufe an, den durch die Rede Gestärkten, für Indra den Berauschenden, o Saft.



9,27. An Soma


1. Dieser Seher ergießt sich unter Lobgesang über die Seihe, sich läuternd, die Fehler wegräumend.
2. Dieser Sonneneroberer wird für Indra und Vayu auf die Seihe ausgegossen, der Kraftwirker.
3. Dieser wird von den Männern auf die Seihe abgeleitet, das Haupt des Himmels, der ausgepreßte Bulle, der Soma in die Holzgefäße, der Allwissende.
4. Dieser hat nach den Kühen verlangend, nach Gold verlangend gebrüllt, indem er sich läutert, der Saft, der vollständige Sieger, der nie zu Fall Gebrachte.
5. Dieser läuft mit der Sonne um die Wette, am Himmel sich läuternd, in der Seihe, der berauschende Rauschtrank.
6. Dieser feurige, falbe Bulle floß durch die Luft, der sich läuternde Saft zu Indra.



9,28. An Soma


1. Dieses preisgewinnende Roß, das von den Herren zum Lauf getrieben wird, der allwissende Gebieter des Gedankens, läuft durch das Schafhaar.
2. Dieser Soma floß in die Seihe für die Götter ausgepreßt, alle seine Formen annehmend.
3. Dieser Gott macht sich schön in seiner Wiege, der Unsterbliche, der Vritratöter, der die Götter am meisten einlädt.
4. Dieser Bulle läuft brüllend von zehn Geschwistern gezügelt nach den Holzgefäßen.
5. Dieser erleuchtete die Sonnen, sich läuternd, der Ausgezeichnete, alle Formen vollständig kennend.
6. Dieser feurige, unbetörbare Soma rinnt sich läuternd, göttereinladend, die Übelredner erschlagend.



9,29. An Soma


1. Seine Strahlen haben sich ergossen, wenn der Bulle mit Kraft ausgepreßt ist, der den Göttern entsprechend Staat macht.
2. Die Meister putzen das Roß, die Dichter ihn mit Lobrede lobend, der als preisliches Licht geboren ist.
3. Leicht zu erzwingen sind für dich, der du dich läuterst, diese Güter, du schatzreicher Soma. Mehre den preislichen Ozean!
4. Alle Güter erobernd läutere dich, Soma, im Strome, banne die Feinde insgesamt!
5. Behüte uns vor dem Schnauben eines jeden Geizhalses, wer er auch sei; wo wir von Tadel verschont bleiben, da wollen wir sein.
6. Läutere dich, o Saft, im Strome und bring irdischen, himmlischen Reichtum; bring uns glänzenden Mut!



9,30. An Soma


1. Dieses Ungestümen Strahlen haben sich ausgelassen auf die Seihe ergossen. Während er sich läutert, entsendet er seine Stimme.
2. Der Saft, von den Pressenden in Lauf gesetzt, gereinigt, erhebt brüllend ein indrahaftes Geschrei.
3. Bring uns durch deine Läuterung männerbezwingende Kraft, söhnereiche, vielbeneidete, o Soma, in deinem Strome!
4. Sich läuternd ist der Soma im Strom über die Seihe geflossen, um sich in die Holzgefäße zu setzen.
5. Ins Wasser treiben sie dich, den süßesten, goldfarbigen Falben mit den Steinen, o Saft, für Indra, zum Trunke.
6. Presset den süßesten Soma für den Keulenträger Indra aus, der angenehm für die Marutschar, berauschend!



9,31. An Soma


1. Die sich läuternden Somasäfte sind in guter Absicht ausgezogen; sie schaffen merklichen Reichtum.
2. Vom Himmel und der Erde her sei, o Saft, ein Glanzmehrer, sei der Herr der Gewinne!
3. Dir wehen die Winde angenehm, dir fließen die Ströme; sie mehren deine Herrlichkeit, o Soma.
4. Quill auf! Von überall soll deine Bullenstärke zusammenkommen, o Soma! Sei dabei, wo der Gewinn sich anhäuft.
5. Für dich, du Brauner, haben die Kühe unversieglich Schmalz und Milch gegeben, auf dem höchsten Rücken.
6. Du, Herr der Welt, wir wünschen deine Freundschaft, o Saft, da du gute Waffen führst.



9,32. An Soma


1. Die rauscherregten Somasäfte sind ausgezogen zum Ruhme unseres Gönners, bei dem Opfer ausgepreßt.
2. Dann bringen des Trita Frauen mit den Steinen den Falben in Lauf, den Saft zum Trunke für Indra.
3. Dann hat er wie eine Gans ihre Schar, so eines jeden Gebet laut werden lassen. Er wird mit Milch wie ein Rennpferd gesalbt, preisgekrönt.
4. Auf beide schauend rinnst du, Soma, flüchtig wie ein Wild, dich in den Schoß der Opferordnung setzend.
5. Die Kühe schrieen ihm zu wie eine Frau dem lieben Buhlen. Er ist wie ein angesporntes Rennpferd in das Wettrennen gegangen.
6. Bring uns durch deine Läuterungen Reichtümer, die vier Meere voll, tausendfältige von allen Seiten her, o Soma!



9,33. An Soma


1. Die redekundigen Somatränke gehen vorwärts wie die Wogen der Gewässer in die Holzgefäße, wie die Büffel in die Wälder.
2. Die braunen geklärten Somasäfte rannen nach den Holzgefäßen in ordnungsgemäßem Strome nach dem in Kühen bestehenden Siegerpreis.
3. Für Indra, Vayu, Varuna, die Marut ausgepreßt, für Vishnu rinnen die Somasäfte.
4. Dreierlei Reden heben an, die Milchkühe brüllen, wiehernd geht der Falbe.
5. Die Beterstimmen schrieen dazu, die jüngsten Töchter und die Mütter der Wahrheit; sie putzen des Himmels Kind.
6. Bring uns durch deine Läuterung Reichtümer, die vier Meere voll, tausendfältige von allen Seiten her, o Soma!



9,34. An Soma


1. Der ausgepreßte Saft rinnt zur Eile getrieben in anhaltendem Gusse; er zerbricht mit Kraft die Festen.
2. Für Indra, Vayu, Varuna, für die Marut ausgepreßt, für Vishnu rinnt der Soma.
3. Den von Bullen gezügelten Bullen, den Soma pressen sie mit Steinen aus; sie melken mit Geschick die Milch.
4. Er war für Trita zu putzen, er war für Indra berauschend; der Falbe wird mit seinen Farben gesalbt.
5. Nach dem Höhepunkt des Gesetzes zu, melken die Söhne der Prisni das angenehme, liebste Opfer.
6. Sich vereinigend strömen zu ihm diese nicht abirrenden Reden zusammen. Der Brüller hat die Kühe zum Brüllen gebracht.



9,35. An Soma


1. Bring uns durch deine Klärung, o Pavamana, mit deinem Strome ausgedehnten Reichtum, durch den du uns Licht schaffen sollst!
2. Meerbewegender Saft, Allerregender, läutere dich als unser Träger des Reichtums mit Kraft!
3. Mit dir, dem Helden, du Heldenbegleiter, wollen wir die Angreifer bestehen. Fließe uns, zu begehrenswertem Besitz!
4. Der Saft entsendet seine Stimme, da er den Siegerpreis gewinnen will, der preisgewinnende Rishi, der sich auf die Vorschriften, auf die Waffen versteht.
5. Ihn, der die Rede hin und her bewegt, decken wir mit Lobesworten zu, während er sich läutert, den Soma, den Herrn des Volks.
6. An dessen Vorschrift sich jedermann hält, des Herrn des Gesetzes, des sich läuternden, Schätzereichen.



9,36. An Soma


1. Wie ein Wagenpferd ist er auf die Seihe losgesprengt, in den Camugefäßen ausgepreßt. Der siegreiche Renner ist ans Ziel gekommen.
2. Als Wagenpferd, o Soma, wachsam, läutere du dich, die Götter einladend, durch die Seihe laufend zu der von Süßigkeit überlaufenden Kufe.
3. Laß du uns deine Lichter leuchten, du allererster Pavamana; rege uns zu Rat und Tat an!
4. Von den Frommen schön gemacht, zwischen den Händen geputzt, läutert er sich in der Schafwolle.
5. Soma soll in der Läuterung dem Opferspender alle Schätze herbringen, die himmlischen, die irdischen und die in der Luft.
6. Du besteigst nach Roß und Rind verlangend des Himmels Rücken, o Soma, nach Mannen verlangend, du Herr der Kraft.



9,37. An Soma


1. Der Bulle Soma rinnt zum Trunke ausgepreßt in die Seihe, die Unholde vertreibend, nach den Göttern verlangend.
2. Der hellsehende Falbe rinnt ausdauernd auf die Seihe, brüllend auf seine Wiege zu.
3. Der Preisrenner durchläuft, sich läuternd, die Lichter des Himmels, die Schafwolle, der die Unholde erschlägt.
4. Auf dem erhöhten Platze des Trita ließ Pavamana die Sonne leuchten im Verein mit den Geschwistern des Trita.
5. Der Vritratöter, der ausgepreßte Bulle, der einen Ausweg ins Freie findet, der untrügliche Soma ist gleichsam um den Siegerpreis gelaufen.
6. Der Gott läuft, vom Dichter getrieben, nach den Holzgefäßen, der Saft bereitwillig für Indra.



9,38. An Soma


1. Dieser bullenhafte Wagen eilt durch die Schafhaare, nach dem tausendwertigen Siegerpreis laufend.
2. Diesen Falben treiben des Trita Frauen mit den Preßsteinen zum Laufe, den Saft für Indra zum Trinken.
3. Denselbigen putzen die zehn goldfarbigen, geschäftigen Finger, von denen er zum Rausche schön gemacht wird.
4. Derselbige läßt sich in den menschlichen Ansiedelungen nieder wie ein Falke im Nest, wie ein Buhle, der zur jungen Frau geht.
5. Derselbige berauschende Seim schaut herab, des Himmels Kind, der Saft, der in die Haarseihe ging.
6. Derselbige zum Trunke ausgepreßte Falbe rinnt ausdauernd brüllend auf seine liebe Stätte zu.



9,39. An Soma


1. Fließe schnell ab, du Hochgesinnter, in deiner angenehmen Form, dorthin, wo man sagt, daß die Götter sind.
2. Das unfertige vollkommen machend, dem Manne mit Labsalen vergeltend, laß des Himmels Regen strömen!
3. Ausgepreßt geht er in die Seihe durch seine Stärke Machtglanz annehmend, sich umschauend, erleuchtend.
4. Er ist es, der in raschem Laufe vom Himmel in die Seihe, auf die Welle des Stromes abgeflossen ist.
5. Er, der Fern und Nah anlockt, wird ausgepreßt als Süßtrank dem Indra eingeschenkt.
6. Vereint haben sie gesungen; den Falben treiben sie mit den Steinen zum Laufe. Setzet euch auf den ordnungsgemäßen Schoß!



9,40. An Soma


1. Sich läuternd ist er auf alle Verächter losgegangen, der Ausgezeichnete. Sie verschönen den Beredten mit ihren Dichtungen.
2. Der Rötliche soll seinen Platz besteigen, der ausgepreßte Bulle soll zu Indra gehen. Er setzt sich auf seinen ständigen Sitz.
3. Nun läutere uns, o Somasaft, großen Reichtum von allen Seiten zu, tausendfachen!
4. Alle Herrlichkeiten bring uns, du geläuterter Somasaft; verschaffe tausendfältige Labungen!
5. Bring, dich läuternd, unserem Sänger Reichtum, die Meisterschaft; stärke die Lobreden des Sängers!
6. Wenn du dich läuterst, o Somasaft, so bring uns doppeltgroßen Reichtum, preislichen, du bullenhafter Saft!



9,41. An Soma


1. Die ungeduldig wie Rinder, furchtgebietend, unverdrossen hervorgekommen sind, wie schwarze Haut vertreibend - 
2. Wir gedenken der glücklichen Fahrt über den schwer zu nehmenden Damm, nachdem wir den unbotmäßigen Dasyu bezwungen haben.
3. Das Rauschen des feurigen Pavamana hört sich an wie das des Regens. Es fahren seine Blitze am Himmel.
4. Bring durch deine Läuterung großes Labsal, Besitz von Rindern und Gold her, o Saft, Besitz von Rossen und Siegespreisen, wenn du ausgepreßt bist!
5. Läutere dich, du Ausgezeichneter, erfülle die beiden großen Welten wie Usas, wie Surya mit den Strahlen!
6. Fließe für uns in schützendem Strome, o Soma, ringsum wie die Rasa um die Erderhöhung!



9,42. An Soma


1. Die Lichter des Himmels hervorbringend, die Sonne im Wasser hervorbringend läutert sich der Falbe, sich in Milch, in Wasser kleidend.
2. Dieser Gott über alle Götter läutert sich unter altgewohnter Andacht in Strömen ausgepreßt.
3. Für den erstarkten Sieger zum Beutegewinn läutern sich die Somasäfte in tausend Formen und Farben.
4. Seine altgewohnte Milch hergebend wird er auf die Seihe gegossen; brüllend hat er die Götter erzeugt.
5. Sich läuternd rinnt der Soma um alle begehrenswerten Dinge zu gewinnen, für die Gesetzesförderer, die Götter.
6. Ausgepreßt läutere uns Besitz von Rindern, Söhnen, Rossen, Siegesgewinnen, große Labsale zu, o Soma!



9,43. An Soma


1. Der wie ein Rennpferd geputzt wird mit der Milch zur Berauschung, der Begehrenswerte, ihn decken wir mit Lobreden zu.
2. Ihn machen alle unsere gunstheischenden Lobreden in alter Weise schön, den Saft für Indra zum Trunke.
3. Sich läuternd geht der begehrenswerte Soma, von den Lobreden des beredten Medhyatithi verherrlicht.
4. Soma Pavamana! Mögest du uns herrlichen Reichtum ausfindig machen, tausendfach glänzenden, o Saft!
5. Der Saft wiehert in der Seihe wie ein um den Siegerpreis laufendes Rennpferd, wenn er darüber geflossen ist, nach den Göttern verlangend.
6. Läutere dich zum Siegesgewinn, zur Stärkung des beredten Lobsängers, o Soma, schenke die Meisterschaft!



9,44. An Soma


1. Du rinnst uns weiter zu großer Lebensdauer, o Saft, gleichsam die Woge tragend, für die Götter unverdrossen.
2. Bei der Dichtung in Gunst, durch die Kunst angespornt, eilt Soma in die Ferne, der Seher im Strome des Redekundigen.
3. Dieser Wachsame unter den Göttern geht ausgepreßt in die Seihe. Soma, der Ausgezeichnete, ist auf dem Wege.
4. Läutere du dich für uns nach dem Siegerpreis verlangend, das Opfer angenehm machend. Der das Barhis hergerichtet hat, ladet ein.
5. Er möge uns dem Bhaga, Vayu empfehlen, er, der die Männer beredt macht, der stets Fördernde. Soma möge sich bei den Göttern verwenden.
6. Sei uns heut ein Ratfinder und der beste Pfadfinder zu reicher Beschenkung! Gewinne den Preis und hohen Ruhm!



9,45. An Soma


1. Läutere du dich zum Rauschtrank, du mit dem Herrenauge, zur Götterladung, für Indra zum Trunke, o Saft!
2. Rinne du zum Botengang für uns - du wirst für Indra ergossen - den Göttern lieber als alle Freunde!
3. Und dich, den Rötlichen, salben wir mit Milch zum Rauschtrank. Öffne uns die Tore zum Reichtum!
4. Er ist über die Seihe gelaufen wie das Rennpferd auf der Fahrt über die Deichsel hinaus. Der Saft gehört den Göttern.
5. Die Freunde haben dem im Holze sich tummelnden, über die Schafwolle laufenden Safte, sie, die Sänger, gemeinsam zugeschrieen.
6. Mit solchem Strome läutere dich, mit dem du, o Saft, getrunken dem Sänger die Meisterschaft offenbaren wirst!



9,46. An Soma


1. Sie sind losgelassen wie siegesgewisse Rennpferde zur Göttereinladung, wann die auf dem Berge Gewachsenen rinnen.
2. Geschmückt wie ein junges Weib, das ihr väterliches Erbteil hat, wurden die Somasäfte zu Vayu losgelassen.
3. Diese Somasäfte samt Opferschmaus, die in dem Camugefäß ausgequetscht sind, stärken den Indra durch die heiligen Handlungen.
4. Ihr Handtüchtigen, spület, schöpfet den klaren und den mit Mehl gerührten Schoppen; mischet den berauschenden Soma mit Milch!
5. Läutere dich, du Schätzegewinner, als Spender großer Ehrengabe, als Pfadfinder für uns, o Soma!
6. Es putzen den Putzenswerten, sich Läuternden die zehn Finger, für Indra den berauschenden Rauschtrank.



9,47. An Soma


1. Durch diese geschickte Behandlung erstarkte der schon so große Soma noch mehr; sich berauschend steigt er wie ein Bulle auf.
2. Die Dasyuzerschmetterungen, die er getan hat und noch tun wird, sind bekannt, und mutig treibt er die Bußen ein.
3. Und Soma, der indrische Saft, wird zur tausendgewinnenden Keule, wenn das Preislied auf ihn gedichtet wird.
4. Selbst wünscht der Seher dem Beredten die Belohnung auszuteilen, wenn er die Gedanken herausputzt.
5. Beide haben Reichtümer zu gewinnen gesucht: Du bist auf Seiten derer, die in den Beutezügen Sieger sind, wie auf Seiten der Rennpferde in den Preiskämpfen.



9,48. An Soma


1. Dir da, der die Manneskräfte bringt an den Stätten des hohen Himmels, dem Beliebten nahen wir mit frommem Werke,
2. Der die Mutigen für sich gewinnt, dem preiswürdigen großen Gebieter, dem Rauschtrank, der hundert Burgen brechen will.
3. Von diesem Himmel brachte dich, den König, du Einsichtiger, zum Reichtum der Adler ohne fehlzugehen.
4. Für jeden, daß er die Sonne sehe, brachte der Vogel als gemeinsamen Besitz den Hüter der Opferordnung, der den Raum durcheilt.
5. Und nun zur Eile getrieben hat er die überlegene indrische Macht erlangt, der Ausgezeichnete, der die Überlegenheit verleiht.



9,49. An Soma


1. Läutere uns fein Regen her, der Gewässer Welle vom Himmel, gesunde, große Speisegenüsse!
2. Läutere dich in diesem Strome, mit dem die Rinder anderer Leute hierher kommen mögen zu unserem Hause!
3. Läutere Schmalz in Strömen, der du zu den Opfern am besten die Götter ladest, läutere uns Regen her!
4. Lauf du uns zur Kraft durch die Wollseihe in Strömen, denn die Götter werden wohl darauf hören.
5. Der Pavamana ist geflossen, die Unholde verscheuchend, wie vormals die Lichter leuchten lassend.



9,50. An Soma


1. Deine Kräfte steigen auf wie von dem Flusse das Rauschen der Welle. Schärfe die Spitze der Rede, wie die Spitze des Pfeils!
2. Auf dein Geheiß erheben sich die drei eine Gabe heischenden Reden, wenn du auf dem Schafrücken läufst.
3. Auf dem Schafhaar treiben sie mit Steinen den lieben Falben herum, den von Süßigkeit triefenden Pavamana.
4. Läutere dich, du Erzfeindetöter, von Lobliedern bejubelt, rein, lauter, unbegreiflich!
5. Läutere du dich, Berauschendster, mit der Kuhmilch als Salbe gesalbt, o Saft, für Indra zum Trunke!



9,51. An Soma


1. Adhvaryu! Laß den mit Steinen ausgepreßten Soma auf die Seihe laufen; läutere ihn für Indra zum Trunke!
2. Den besten Rahm des Himmels, den Soma, presset für den Keulenträger Indra aus, den süßesten!
3. Von deinem süßen Trank, o Saft, von dem sich läuternden genießen jene Götter, die Marut.
4. Denn du, o Soma, bist es, der zu erregtem Rausche ausgepreßt den Sänger erhebt, um ihm beizustehen, o Bulle.
5. Fließe du Hellsehender ausgepreßt im Strome auf die Seihe, zu Gewinn und Ruhme!



9,52. An Soma


1. Herumfahrend möge der Himmlische Reichtümer erwerbend, uns durch seinen Trank Gewinn einbringen. Ausgepreßt fließe auf die Seihe!
2. Auf deinen alten Wegen kreise der beliebte Saft in tausend Strömen, in einem Zuge in dem Schafhaar.
3. Der voll wie ein Topf ist, dem gib einen Anstoß! O Saft, gib der Schenkung gleichsam einen Anstoß! Mit Schlägen gib einen Anstoß, du Schlagfertiger!
4. Halte, o Saft, die Wut dieser nieder, du Vielgerufener der Menschen, wer uns auch bedroht!
5. O Saft, mit hundert Hilfen oder mit tausend Wirkenskräften läutere dich uns Reichtum zuteilend!



9,53. An Soma


1. Deine Kräfte sind aufgestiegen, indem sie den Unhold zerspalten, du Herr des Preßsteins. Stoße die Nebenbuhler fort!
2. Mit diesem Liede will ich mit Kraft zuschlagend im Wagenkampf bei ausgesetztem Preise furchtlosen Herzens lobsingen.
3. Dieses Pavamana´s Vorschriften sind von keinem Übelgesinnten anzutasten. Zerschmettere den, der dich bekämpft!
4. Diesen rauscherregten falben Preisrenner treiben sie in die Flüsse, den berauschenden Saft für Indra.



9,54. An Soma


1. Seinem altbekannten Glanze gemäß haben die nicht Schüchternen aus dem tausendgewinnenden Rishi die helle Milch herausgemolken.
2. Dieser ist ein Anblick wie die Sonne; dieser läßt Seen, sieben Ströme zum Himmel fließen.
3. Dieser sich läuternde Soma steht über allen Welten wie Gott Surya.
4. Du umfließest zur Götterladung die in Kühen bestehenden Siegerpreise, wenn du dich läuterst, o Saft, nach Indra verlangend.



9,55. An Soma


1. Ströme uns mit deinem Tranke, o Soma, Korn über Korn, Wachstum über Wachstum zu, und alle Glücksgüter!
2. Da ja dir der Lobpreis gebührt, o Saft, da ja die Geburt deines Tranks geschehen ist, so laß dich auf dem lieben Barhis nieder!
3. Und läutere dich, o Soma, mit deinem Tranke für uns als Rinderfinder, Rossefinder in den allernächsten Tagen!
4. Der überwältigt, aber nicht überwältigt wird, der den Feind erschlägt, wenn er ihn angreift, als solcher läutere dich, du Tausendsieger!



9,56. An Soma


1. Soma durchläuft die hohe Ordnung als Rennpferd in der Seihe, die Unholde vertreibend, nach dem Gott verlangend;
2. Wenn Soma nach dem Siegerpreis läuft, in hundert emsigen Strömen, indem er zu Indra´s Freundschaft eingeht.
3. Dir riefen die zehn Frauen zu wie ein Mädchen ihrem Buhlen. Du wirst geputzt, o Soma, zum Siegesgewinn.
4. Laufe du ab, süß für Indra, für Vishnu, o Saft! Schütze die Herren, die Sänger vor Not!



9,57. An Soma


1. Deine Ströme gehen unversieglich wie des Himmels Regenströme weiter nach dem tausendzählenden Siegerpreis.
2. Der Falbe rinnt, auf alle lieben Dichterwerke achtend, seine Waffen zückend.
3. Von den Ayu´s geputzt wie ein folgsamer Königselefant, setzt er sich wie ein Falke auf die Hölzer, die Bäume.
4. Bring uns, o Saft, wenn du dich läuterst, alle Schätze vom Himmel und von der Erde her!



9,58. An Soma


1. Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab, der Strom des ausgepreßten Tranks. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.
2. Die Göttin Usas kennt die Schätze, die Gunst des Sterblichen. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.
3. Von Dhvasra und Purusanti empfangen wir Tausende. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.
4. Von welchen beiden wir in einer Reihe dreißigtausend Kühe empfangen. - Er gelange über das Wasser, der Berauschende läuft ab.



9,59. An Soma


1. Läutere dich, Soma, Rinder, Rosse, alles ersiegend, Erfreuliches ersiegend! Bring uns einen Schatz von Kindern!
2. Läutere dich für die Gewässer, ohne dich betören zu lassen, läutere dich für die Pflanzen, läutere dich für die priesterlichen Werke!
3. Entgeh, o Soma, wenn du dich läuterst, allen Fährlichkeiten! Du, der Weise, setze dich auf das Barhis!
4. Pavamana, finde das Sonnenlicht! Bei deiner Geburt wardst du der Große. Du Saft übertriffst alle.



9,60. An Soma


1. Besinget mit sangbarem Liede den ausgezeichneten Pavamana, den tausendäugigen Saft!
2. Dich, den Tausendäugigen und Tausendaufwiegenden haben sie durch die Seihe geläutert.
3. Pavamana ist durch die Haarseihe gelaufen, er rinnt auf die Krüge zu, in Indra´s Herz einziehend.
4. Für Indra´s Freigebigkeit läutere dich recht, du ausgezeichneter Soma, bring uns fruchtbaren Samen!



9,61. An Soma


1. Mit dieser Einladung kreise um für Indra, der in deinen Räuschen, o Saft, die neunundneunzig Burgen herabschmetterte,
2. An einem Tage die Burgen für Divodasa, der darnach trachtete, und den Sambara zerschmetterte und jeden Turvasa und Yadu -
3. Fließe du, Saft, der Rossefinder, uns Roß und Besitz von Rindern und Gold zu und tausendfältige Speisegenüsse!
4. Wir erwählen uns deine, des Pavamana, Freundschaft, während du die Seihe berieselst.
5. Deine Wogen, die im Strome sich über die Seihe ergießen, mit denen sei uns gnädig, o Soma!
6. Bring uns, während du dich läuterst, Reichtum und das Labsal vieler Söhne, der du vollständig die Macht dazu hast, o Soma!
7. Ihn putzen die zehn Finger, dessen Mutter die Sindhu ist. Er wurde den Aditya´s gleich gerechnet.
8. In die Seihe ausgepreßt vereinigt er sich mit Indra und Vayu und mit den Strahlen der Sonne.
9. Läutere dich uns, süß für Bhaga, für Vayu und Pusan, dem Mitra und Varuna wohlgefällig!
10. In der Höhe ist deines Tranks Geburt. Den im Himmel befindlichen Trank nehme ich auf der Erde an mich. Gewaltig ist dein Schutz, groß dein Ruhm.
11. Durch ihn sind wir siegreich, die wir alle Herrlichkeiten den Menschen, auch des hohen Herrn, zu gewinnen suchen.
12. Kreise du für den opferwürdigen Indra, für Varuna und die Marut um, indem du einen Ausweg findest!
13. Zu dem erzeugten Safte, dem Wasserdurchdringer, dem Widerstandbrecher, dem Milchgeschmückten, sind die Götter fein hergekommen.
14. Ihn sollen unsere Reden großziehen wie die Kühe, die zusammen ein Junges haben, ihr Kalb, der des Indra Herzgewinner ist.
15. Fließe, o Soma, zum Heil für unser Vieh! Gib strotzende Nahrung als Milch, mehre den preislichen Ozean!
16. Sich läuternd hat er den Donner, grell wie den des Himmels, hervorgebracht, den hohen Lichtglanz des Vaisvanara.
17. Dein Saft, wenn du dich läuterst, o König, fließt als heilvoller Rauschtrank durch das Schafhaar.
18. O Pavamana, dein Saft waltet wirksam, glanzvoll, ist alles Licht, die Sonne zu schauen.
19. Was dein vorzüglicher Rauschtrank ist, mit solchem Tranke läutere dich, göttereinladend, die Übelredner erschlagend!
20. Den feindlichen Vritra erschlagend, Tag für Tag den Siegerpreis gewinnend, Rinder und Rosse gewinnend bist du.
21. Werde rötlich, wenn du dich mit den Milchkühen vermischst wie mit Frauen, die einen schönen Schoß haben! Setze dich auf deinen Platz wie ein Falke auf sein Nest!
22. Läutere du dich, der du Indra beigestanden hast, um den Vritra zu erschlagen, welcher die großen Gewässer eingeschlossen hatte.
23. Wir wollen als Meister Schätze ersiegen, o belohnender Soma. Dich läuternd stärke unsere Lobreden!
24. Von dir unterstützt, mit deinem Beistand wollen wir die Hemmnisse überwinden. O Soma, wache über die Vorschriften!
25. Die Verächter abwehrend und die Geizigen, läutert sich der Soma und geht zu Indra´s Treffort.
26. Bring uns große Reichtümer, o Pavamana, erschlage die Verächter; gewähre, o Saft, die Ehre vieler Söhne!
27. Dich hindern auch nicht hundert Ränke, wenn du eine Schenkung gewähren willst, wenn du dich läuternd den Freigebigen spielst.
28. Läutere dich, o Saft, wenn du, der Bulle, ausgepreßt bist. Mach uns bei dem Volke angesehen; wehre all die Feinde ab!
29. In deiner Freundschaft, in deinem höchsten Glanze, o Saft, wollen wir die Angreifer bezwingen.
30. Die furchtbaren, scharfen Waffen, die du hast, um zu Fall zu bringen, mit denen schütze uns vor dem Tadel eines jeden!



9,62. An Soma


1. Diese Säfte, die Renner, haben sich durch die Seihe ergossen, um alle Glücksgüter zu gewinnen.
2. Die Sieghaften, die die vielen Fährlichkeiten brechen und unserem Samen und unserem Rennpferd durch ihren Fortgang gute Bahnen bereiten.
3. Dem Winde Wohlfahrt verschaffend fließen sie zu schönem Loblied und für uns zu anhaltendem Segen.
4. Der Stengel ward zum Rauschtrank ins Wasser ausgepreßt, der wirksame, auf dem Berge gewachsene. Wie ein Falke ins Nest hat er sich an seinen Platz gesetzt.
5. Den sauberen gottbegehrten Trank - im Wasser geschwenkt, von Männern ausgepreßt ist der Soma - machen die Kühe mit ihrer Milch schmackhaft.
6. Und sie haben ihn wie die Treiber das Roß für den Unsterblichen schön gemacht, den Saft des süßen bei dem Opfergelage.
7. Deine Ströme, die von Süßem triefen, wurden laufen gelassen uns zur Hilfe, o Saft; mit diesen hast du dich in die Seihe gesetzt.
8. Rinne du für Indra zum Trank über die Schafhaare und setze dich auf deinen Platz in den Holzgefäßen!
9. Laufe du, der Süßeste, ab, für die Angira´s einen Ausweg findend, o Saft, als Schmalz und Milch!
10. Wenn dieser Ausgezeichnete zum Lauf getrieben ist, so tut er sich bei seiner Läuterung hervor, die hohe Freundschaft zur Eile treibend.
11. Dieser Bulle von bullenhaftem Wirken, der Pavamana, der die hämischen Reden niederschlägt, möge dem Opferspender Schätze verschaffen.
12. Läutere tausendfachen Reichtum an Rindern und Rossen, vielschimmernden, vielbegehrten uns zu!
13. Von den Ayu´s geputzt wird er umgegossen, der Weitschreitende mit dem Sehersinn.
14. Tausend Hilfen, hundert Gaben bringend, den Raum durchmessend, ein Seher, läutert sich der Rauschtrank für Indra.
15. Auf dem Berg entsprossen, hier gepriesen, wird der Saft für Indra hingesetzt an seinen Platz wie ein Vogel ins Nest.
16. Der sich läuternde Soma ist von den Männern ausgepreßt gleichsam um den Siegerpreis gelaufen, um sich mit Geschick in die Gefäße zu setzen.
17. Ihn schirren sie an den dreirückigen, dreisitzigen Wagen zum Fahren unter den Gebeten der sieben Rishi´s.
18. Ihn treibet, ihr Auspressende, zur Eile, den preisgewinnenden Renner, den siegreichen Falben, daß er um den Siegespreis laufe!
19. Ausgepreßt in den Krug einziehend, auf alle Herrlichkeiten zufließend hält er stand wie der Tapfere im Kampf um die Kühe.
20. Deine Milch, o Saft, melken die Ayu´s zum Rauschtrank, die Götter für die Götter die Süßigkeit.
21. Lasset unseren süßesten Soma auf die Seihe laufen für die Götter, der von den Göttern am liebsten gehört wird!
22. Diese Somatränke sind losgelassen worden zu großem Ruhme gepriesen, mit dem Strome des Berauschendsten.
23. Um die Kuhgewinne, um Manneskräfte zu erjagen rinnst du dich läuternd. Laufe ab, indem du den Siegespreis erringst!
24. Und ströme uns Speisegenüsse nebst Kühen und lauter Loblieder zu, von Jamadagni gepriesen!
25. Läutere dich als Führer des Worts, o Soma, mit deinen wunderbaren Hilfen, um alle Sehergaben zu gewinnen!
26. Läutere dich, du Allerreger, die Wasser des Meeres erregend und als Wortführer die Reden anregend!
27. Deiner Hoheit haben sich, o Seher Soma, diese Welten gefügt, für dich fließen die Ströme.
28. Deine Strahlen fließen unversieglich wie die Regenströme des Himmels über die helle Unterlage.
29. Für Indra läutert den Saft, den gewaltigen, der Wirkenskraft förderlichen, den mächtigen, der Freigebigkeit liebt!
30. Pavamana Soma, der wahrhafte Seher, hat sich auf die Seihe gesetzt, dem Sänger die Meisterschaft bringend.



9,63. An Soma


1. Läutere tausendfältigen Reichtum uns zu, o Soma, und die Meisterschaft; verleih uns Ruhm!
2. Labsal und Stärkung gibst du in Fülle, für Indra der Berauschendste. Du setzest dich in den Gefäßen nieder.
3. Für Indra, Vishnu ausgepreßt ist der Soma in den Krug geflossen; süß soll er für Vayu sein!
4. Die braunen Renner wurden losgelassen über die Hindernisse, die Somasäfte in ordnungsmäßigem Strome,
5. Den Indra stärkend, das Wasser überwindend, alles arisch machend, die Mißgünstigen vertreibend.
6. Ausgepreßt rinnen die Braunen ihre eigene Strecke entlang, die Säfte, zu Indra gelangend.
7. Läutere dich in demselben Strome, mit dem du die Sonne leuchten und die menschlichen Gewässer laufen ließest!
8. Der Pavamana hat unter Manu den Etasa der Sonne geschirrt, um durch die Luft zu fahren.
9. Und die zehn Falbinnen der Sonne hat er angeschirrt, um zu fahren, also sprechend: "Der Saft ist Indra."
10. Ergießet von da dem Vayu den ausgepreßten Soma, die Lobreden, für Indra den berauschenden Soma auf die Schafhaare!
11. O Pavamana, find uns Reichtum, der schwer zu überbieten ist, o Soma, der von dem Eifersüchtigen kaum zu erreichen ist!
12. Ströme her zu tausendfältigem Reichtum an Rindern und Rossen, zu Gewinn und Ruhm!
13. Soma klärt sich wie der Gott Surya, wenn er mit den Steinen ausgepreßt ist, seinen Geschmack in dem Kruge annehmend.
14. Diese Geklärten haben in ordnungsmäßigem Strome die arischen Eigenschaften und Gewinn von Rindern ergossen.
15. Die für den Keulenträger Indra ausgepreßten Somasäfte, die mit saurer Milch gemischten sind über die Seihe geflossen.
16. Fließe weiter, o Soma, du der Süßeste, zu Reichtum auf die Seihe als der göttereinladendste Rauschtrank!
17. Ihn machen die Ayu´s sauber, den preisgewinnenden Falben in den Flüssen, den berauschenden Saft für Indra.
18. Läutere uns den Besitz von Gold, von Rossen, von Söhnen zu, o Soma; bring rinderreichen Gewinn!
19. Gießet ihn auf die Schafhaare, wie man den um den Siegerpreis wettlaufenden Renner begießt, den Süßesten für Indra!
20. Es putzen den putzwürdigen Seher unter Gebeten die schutzsuchenden Redner. Brüllend rinnt der Bulle.
21. Dem Bullen , der unter Gebeten das Wasser überwindet, dem Soma, der in ordnungsmäßigem Strome abrinnt, haben die Beredten mit Andacht gemeinsam zugesungen.
22. Läutere dich, o Gott, den Ayu´s gesellt! Zu Indra soll dein Rausch gelangen; steige zu Vayu auf nach deiner Bestimmung!
23. O Soma Pavamana, du ergießest ruhmbringenden Reichtum. Geh als Liebling in den Ozean ein!
24. Du läuterst dich, die Verächter vertreibend, Rat schaffend, o Soma, berauschend. Jage das gottlose Volk fort!
25. Die sich läuternden Soma´s, die klaren Säfte haben sich ergossen, alle Feinde vertreibend.
26. Die sauberen Renner, die sich läuternden Säfte haben sich ergossen, alle Feinde vertreibend.
27. Die sich läuternden Säfte haben sich vom Himmel, aus der Luft ergossen auf die Erhöhung der Erde.
28. O Somasaft, indem du dich im Strome läuterst, verbann alle Fehlschläge, vertreibe die Unholde, du Einsichtsvoller!
29. Die Unholde vertreibend, o Soma, rinne brüllend zu glänzendem höchstem Mute!
30. Verleih uns Schätze, o Soma, himmlische, irdische, o Saft, alle wünschenswerten Dinge!



9,64. An Soma


1. Soma, du bist der glänzende Bulle, du Gott, der Bulle wie ein Bulle wirkend; du, der Bulle, hast die Bräuche eingesetzt.
2. Dein, des Bullen, Kraft ist bullenhaft, bullenhaft ist das Holz, bullenhaft dein Rausch. Wahrhaftig, du bist ein Bulle, o Bulle.
3. Wie ein Roß wiehernd sollst du, der Bulle, uns Rinder und Rennpferde zusammen-brüllen, brausen, o Saft. Öffne uns die Tore zum Reichtum!
4. Die preisgewinnenden Renner wurden losgelassen, die Somasäfte, im Verlangen nach Rindern und Rossen, die klaren Renner in Erwartung des Helden.
5. Schön gemacht von den Frommen, zwischen den Händen geputzt, läutern sie sich im Schafhaar.
6. Diese Soma´s sollen dem Opferspender alle Schätze, die himmlischen, irdischen und die in der Luft zuläutern!
7. Deine, des Pavamana Güsse, sind ausgegossen wie die Strahlen der Sonne, du Allwissender.
8. Dein Banner aufsteckend rinnst du vom Himmel, alle Farben annehmend. Wie das Meer schwillst du an, o Soma.
9. Zur Eile getrieben entsendest du die Stimme, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest; du hast gewiehert wie der Gott Surya.
10. Der Saft hat sich merklich geläutert, der liebe durch des Sehers Dichtung. Er lasse wie der Wagenlenker das Roß, so seine Welle laufen;
11. Deine Welle, die göttereinladend auf der Seihe umgeflossen ist und sich auf den ordnungsgemäßen Schoß hingesetzt hat.
12. Fließe du uns in der Seihe als der göttereinladendste Rauschtrank, o Saft, für Indra zum Trunke!
13. Läutere dich im Strome zum Genuß, von den Nachsinnenden geputzt; o Saft, geh mit deinem Glaste auf die Kühe los!
14. Wenn du dich läuterst, so schaffe einen Ausweg, Stärkung dem Volke, du lobbegehrender Falbe, auf die Mischmilch losgelassen!
15. Dich läuternd zur Götterladung geh an des Indra Treffort, leuchtend, von den Preiskämpfen gelenkt!
16. Die Somasäfte, die Renner, wurden, zur Eile getrieben, zum Meere losgelassen, durch die Kunst beschleunigt.
17. Geputzt sind die langlebigen Säfte ausgelassen zum Meere gegangen nach ihrem ordnungsgemäßen Schoße.
18. Alle Güter hole für uns ein mit deiner Kraft, uns zugetan! Schirme unseren männlichen Schutz!
19. Es brüllt das Zugroß Etasa von den Sängern angeschirrt, wenn er in den Ozean gesetzt den Schritt vorwärts tut.
20. Wenn der Rasche in seinen ordnungsgemäßen goldenen Schoß sich setzt, so verläßt er die Toren.
21. Die Seher haben ihm zugeschrieen, die Klugen streben ihm zu; die Tore sinken unter.
22. Läutere dich, o Saft, als Süßester für Indra in Begleitung der Marut, um dich in deinen ordnungsgemäßen Schoß zu setzen!
23. Dich schmücken die beredten, wortkundigen Meister; dich putzen die Ayu´s.
24. Deinen Saft trinken Mitra, Aryaman, Varuna, o Weiser, die Marut, wenn du dich läuterst.
25. Du, Soma, treibst die wortkundige Rede hervor, wenn du dich läuterst, die Tausend aufwiegende, o Saft.
26. Und bring uns die Tausend aufwiegende Rede, o Soma, die Belohnung erwartende, wenn du dich läuterst, Soma!
27. Dich läuternd, o Saft, vielgerufener dieser Menschen, geh als Freund in den Ozean ein!
28. Mit blitzendem Glaste, mit brausender Schönheit sind die Geklärten, die mit Milch gemischten Somatränke geflossen.
29. Von den Treibern getrieben, gelenkt ist der Preisrenner nach dem Siegerpreis gelaufen wie die wetteifernden Reiter.
30. O Soma, nachdem du dich richtig zum Heil vereinigt hast, du der Seher des Himmels, kläre dich als die Sonne zum Schauen!



9,65. An Soma


1. Die morgendlichen treiben die Sonne zur Eile, die versippten Schwestern den Gatten, den großen Indra, sich geehrt fühlend.
2. Mit immer neuem Glaste dich läuternd, du der Gott über allen Göttern, geh in alle guten Formen ein!
3. O Pavamana, läutere ein gutes Loblied herbei, Regen, Eifer für die Götter, andauernd zu guter Nahrung!
4. Denn du bist ein Bulle; dich, den im Glanze Strahlenden rufen wir wohlgesinnt an, o Pavamana.
5. Läutere uns die Meisterschaft zu, dich berauschend, du Wohlbewaffneter! Komme doch fein, o Saft, hier her!
6. Wenn du mit Wasser begossen wirst, zwischen den Händen gereinigt, so nimmst du deinen Sitz aus Holz ein.
7. Stimmet den Gesang an auf den sich läuternden Soma wie Vyasva, auf den Großen, Tausendäugigen!
8. Dessen honigtriefende Farbe sie wie einen Falben mit den Steinen in Fluß bringen, den Saft für Indra zum Trunke.
9. Wir erwählen uns deine Freundschaft, dieses Preisgewinners, der alle Siegespreise gewonnen hat.
10. Du, der Bulle, läutere dich im Strome, und für den Marutherrn berauschend, alles mit Kraft dir aneignend!
11. Dich, den Stützer seiner beiden Arme, o Pavamana, mit dem Sonnenauge sporne ich an, den Preisrenner im Kampf um die Siegerpreise.
12. An solchem Redeschwall kenntlich läutere dich, der Falbe, in solchem Strome, mach den Genossen im Kampf um die Siegerpreise scharf!
13. Läutere uns, o Saft, hohen Genuß zu, du der Allgesehene uns, Soma, als der Pfadfinder!
14. Die Krüge erbrausten kräftiglich, o Indu, durch deine Ströme. Zieh ein zum Trunk für Indra!
15. Läutere du dich als Feindevernichter, dessen berauschenden scharfen Saft sie mit den Steinen ausmelken.
16. Der König zieht durch die dichterischen Gedanken geläutert unter Manu aus, um durch die Luft zu fahren.
17. Bring uns, o Saft, hundertfältigen Zuwachs von Rindern, Besitz guter Rosse, eine Glücksgabe, um uns zu helfen!
18. Bring uns die Überlegenheit, o Soma, Schnelligkeit wie Schönheit unserem Aussehen, wenn du zur Götterladung ausgepreßt wirst!
19. Rinne, o Soma, glanzvollst, brüllend auf die Holzgefäße zu und setze dich auf deinen Platz wie ein Falke ins Nest!
20. Das Wasser gewinnend rinnt Soma für Indra, Vayu, Varuna, die Marut und Vishnu.
21. Unserer Nachkommenschaft und uns von allen Seiten gute Speise, tausendfältigen Gewinn bringend läutere dich, o Soma!
22. Die Somasäfte, die in der Ferne, die in der Nähe ausgepreßt werden, und die dort in Saryanavat;
23. Die bei den Arjika´s, bei den Kritvan´s, die innerhalb des Flußgebiets oder bei den fünf Völkern,
24. Die sollen uns Regen vom Himmel her und die Meisterschaft zuläutern, die ausgepreßten göttlichen Säfte.
25. Er läutert sich, der begehrte Falbe, von Jamadagni gepriesen, in Fluß gebracht auf der Kuhhaut.
26. Die Klaren, Krafterregenden eilen vorwärts wie angetriebene Gespanne; mit Milch gemischt werden sie im Wasser geputzt.
27. Dich treiben die am ausgepreßten Soma beteiligten Priester an für die Götterschar. Läutere du dich mit dem gewohnten Glaste!
28. Dein tüchtiges erfreuliches Wagenroß bitten wir uns heute aus, den vielbegehrten Trank,
29. Den erfreuenden, begehrenswerten, den beredten, gedankenreichen, den vielbegehrten Trank,
30. Reichtum, dessen Wohlbemerkbarkeit an unseren Leibern, du Einsichtsvoller, und den vielbegehrten Trank.



9,66. An Soma


1. Läutere dich, bei allen Völkern Bekannter, um alle Sehergaben zu gewinnen, als Freund für die Freunde anzurufen.
2. Mit diesen beiden herrschest du über das All, mit den beiden Formen, o Pavamana, die sich uns darbieten, o Soma.
3. Die Formen, die dir eigen, die umschließest du vollständig zu den rechten Zeiten, o Pavamana, o Seher.
4. Läutere dich, indem du Labsale schaffst, um alle begehrenswerten Dinge zu gewinnen, als Freund den Freunden zur Hilfe!
5. Deine klaren Strahlen breiten am Rücken des Himmels eine Seihe aus durch ihre Eigenschaften, o Soma.
6. Deinem Befehl gehorchend fließen diese sieben Ströme, o Soma; für dich laufen die Milchkühe.
7. Komm hervor mit deinem Strome, o Soma, für Indra ausgepreßt, berauschend, unvergänglichen Ruhm erwerbend!
8. Es haben die sieben Schwestern dich mit Kunst anspornend im Chore besungen, dich, den Beredten, im Wettkampf des Vivasvat.
9. Es putzen dich gemeinsam die Jungfrauen in der Wollseihe im fließenden Wasser unter Gebrause, wenn du, der Barde, in der Holzkufe gesalbt wirst.
10. Du siegreicher Seher, deine Ströme wurden losgelassen wie ehrgeizige Rennpferde, während du dich läuterst.
11. Nach der von Süßigkeit überfließenden Kufe sind sie auf das Schafhaar losgelassen. Laut haben die Gebete geschrieen.
12. Zum Meere sind die Säfte gekommen wie die Milchkühe nach Hause, zu ihrem ordnungsgemäßen Platz.
13. O Saft, uns zu großer Freude fließen die Flußwasser hervor, wenn du in Kuhmilch gehüllt werden sollst.
14. Da wir in deiner Freundschaft mit deiner Hilfe etwas erreichen möchten, so wünschen wir deine Freundschaft, o Saft.
15. Läutere dich zur Rindererbeutung für den Großen mit dem Herrscherauge, o Soma! Geh ein in Indra´s Bauch!
16. Groß bist du, Soma, der Oberste, o Saft, der Gewaltigen Gewaltigster. Als Streiter hast du jedesmal gesiegt.
17. Der gewaltiger noch als die Gewaltigen, tapferer noch als die Tapferen, freigebiger noch als die Vielschenker ist.
18. Du Soma stehst uns bei der Gewinnung der Sonne, der Speisegenüsse, der Nachkommenschaft und der eigenen Leiber bei. Wir erküren dich zur Freundschaft, wir erküren dich zur Bundesgenossenschaft.
19. O Agni, du läuterst uns Lebenskraft zu; weise uns Stärkung und Labung zu! Halte das Unheil weit ab!
20. Der sich läuternde Soma ist Agni, der Rishi, der über die fünf Völker gesetzte Vormund. Ihn bitten wir um großen Hausstand.
21. O Agni, du der Guteswirker, läutere uns Ansehen und die Meisterschaft herbei, mir Reichtum und Zuwachs bringend!
22. Sich läuternd fließt er über alle Fehler hinweg zu einem schönen Loblied, wie die Sonne allen sichtbar.
23. Von den Ayu´s geputzt, einen Schmaus bietend, zum Schmause der Götter bestimmt ist der klarsehende Saft, der Renner.
24. Pavamana hat das hohe Gesetz, das helle Licht erschaffen, die schwarze Finsternis vertreibend.
25. Des Pavamana, des die Finsternis vertreibenden goldgelben Falben, des Flammen-schießenden schimmernde, rasche Güsse sind losgelassen.
26. Pavamana ist der beste Wagenfahrer, über die anderen Schönen als der Schönste gepriesen, der Goldschimmernde, dessen Gefolge die Marut sind.
27. Pavamana möge mit seinen Strahlen durchdringen, der am meisten Siegespreise gewinnt, der dem Sänger die Meisterschaft verleiht.
28. Ausgepreßt ist der Saft hervorgeflossen über die Seihe aus Schafwolle; sich läuternd gelangt der Saft zu Indra.
29. Dieser Soma spielt mit den Steinen auf der Kuhhaut, den Indra zum Rausche laut ladend.
30. Du Pavamana, dessen glänzende Milch vom Himmel gebracht wurde, begnade uns damit zum Leben!



9,67. An Soma und andere Gottheiten


1. Du, Soma, bist der hervorsprudelnde, erfreuende, der stärkste Trank bei dem Opfer. Läutere dich, die Reichtümer austeilend!
2. Ausgepreßt bist du männerberauschend geflossen, am meisten berauschend, für Indra mit deinem Tranke freigebig.
3. Mit den Steinen ausgeschlagen rinne du brüllend zu glänzendem höchsten Ungestüm!
4. Der Saft rinnt zur Eile getrieben über die Schafhaare, der Falbe wieherte nach dem Siegerpreis.
5. O Saft, du rinnst durch die Schafwolle, du strömst Ruhm, Glücksgüter, Gewinne von Kühen aus, o Soma.
6. Bring uns, o Saft, hundertfältigen Reichtum an Rindern und Rossen, tausendfältigen, o Soma!
7. Die Säfte, die durch die Seihe hindurch sich läutern, die Renner sind auf ihren Fahrten zu Indra gelangt.
8. Indu, der hervorragende somische Saft, läutert sich zuerst für Indra, der Lebenskräftige für den Lebenskräftigen.
9. Die morgendlichen Gesänge bringen die Sonne in Bewegung, den von Süßigkeit überfließenden Pavamana; sie haben ihm mit Lobesworten im Chore zugesungen.
10. Unser Gönner ist Pusan, der auf jeder Ausfahrt Böcke als Rosse hat. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.
11. Dieser Soma wird für den Haarschneckenträger süß wie Schmalz geläutert. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.
12. Dieser für dich ausgepreßte Soma, o ........., wird rein wie Schmalz geläutert. Er verhelfe uns zu Jungfrauen.
13. Als Kind der Rede der Seher läutere dich, Soma, im Strome; du bist den Göttern der Kleinodbringer.
14. In die Krüge eilt der Falke; er taucht in seinen Panzer unter. Brüllend geht er auf die Holzgefäße los.
15. Dein ausgepreßter Saft, o Soma, ward in den Krug übergegossen; er schießt dahin wie der Falke im Fluge.
16. Läutere dich, o Soma, berauschend, als Süßester für Indra!
17. Wie die um den Preis laufenden Wagen sind sie losgelassen worden zur Götterladung.
18. Die ausgepreßten berauschendsten Geklärten haben den Vayu losgelassen.
19. Mit dem Preßstein zerstoßen gehst du, Soma, besungen in die Seihe, dem Sänger die Meisterschaft bringend.
20. Dieser taucht mit Lobgesang zerstoßen unten durch die Seihe hindurch, durch das Schafhaar, die Unholde tötend.
21. Eine Gefahr, die nah oder fern mich hier trifft, die vertreibe, o Pavamana!
22. Dieser Pavamana, der Ausgezeichnete, der selbst ein Läuterer ist, soll uns heute mit der Seihe läutern.
23. Die Seihe, die in deiner Flamme, o Agni, ausgespannt ist, mit der läutere unsere feierliche Rede!
24. Was deine flammende Seihe ist, o Agni, mit der läutere uns, durch Eingebung feierlicher Worte läutere uns!
25. Mit beiden, o Gott Savitri, mit der Seihe und der Eingebung läutere mich ganz!
26. Mit dreien läutere du uns, Gott Savitri, mit deinen höchsten Formen, o Soma, mit deinen Wirkenskräften läutere du uns, Agni!
27. Es sollen mich die Götterscharen läutern, es sollen die Vasu´s mit Verständnis läutern! Ihr Götter alle, läutert mich; o Jatavedas, läutere mich!
28. Schwill an, fließe hervor, Soma, aus allen Stengeln, als das beste Opfer für die Götter!
29. Zu dem lieben opfergestärkten Jüngling, der viel Geschrei macht, sind wir Huldigung bringend gekommen.
30. Die Axt des Alayya ist verschwunden; die läutere her, Gott Soma, die wie ein Maulwurf versteckte, Gott Soma!
31. Wer die Pavamaniverse auswendig weiß, den von den Rishi´s zusammengetragenen Seim, der genießt lauter Reines, von Matarisvan schmackhaft Gemachtes.
32. Wer die Pavamaniverse auswendig weiß, den von den Rishi´s zusammengetragenen Seim, dem milcht Sarasvati Milch, Butter, Honig, Wasser.







2. Gruppe        Die Jagati-Gruppe


9,68. An Soma


1. Dem Gott sind die süßen Säfte zugeteilt wie die Milchkühe zu ihrem Kalbe. Auf dem Barhis sitzend, redelustig, mit vollen Eutern, haben sie die Milch der Kühe zu ihrem umflutenden Festkleid gemacht.
2. Laut brüllte er auf die vorausgehenden Kühe los. Wenn er die Zweige auflöst, wird der Goldgelbe schmackhaft. Durch die Seihe in breitem Strome umlaufend legt der Gott seine Stacheln nach Wunsch ab.
3. Der Rauschtrank, der die sich vereinigenden Zwillingsschwestern durchmessen hat, er läßt die beiden zusammen Aufgewachsenen von unverwüstlicher Milch quellen. Der die beiden großen endlosen Welten genau kennt, er nimmt bei seinem Kommen seine unverwüstliche Erscheinungsform an.
4. Seine beiden Mütter durchlaufend, die Gewässer anspornend macht der Weise aus eigenem Antrieb seine Stätte überquellen. Der Stengel wird mit Gerstenkörnern gefärbt, von den Herren gezügelt. Während er den Schwestern beiwohnt, schützt er sein Haupt.
5. Der Seher wird gleich mit dem rechten Verstand geboren. Das Kind der Wahrheit war vor den Zwillingen verborgen. Als Jüngling haben sie ihn zuerst ausfindig gemacht. Verborgen ist seine eine Geburt, die andere ist, wenn er dargebracht wird.
6. Die Denker entdeckten die Form des erfreuenden Soma, als der Falke die Somapflanze aus der Ferne brachte. Sie reinigten den in den Strömen groß gewordenen, den verlangenden Stengel, den im Wasser kreisenden, preislichen.
7. Dich reinigen die zehn Frauen, wenn du ausgepreßt bist, o Soma, und von den Rishi´s mit Gebeten, mit Dichtungen zur Eile getrieben wirst, durch die Schafhaare und unter Götteranrufungen. Von den Herren gezügelt, schlag uns Lohn heraus zum Gewinne!
8. Dem im Wasser kreisenden, einem zweiten Vayya, dem in guter Gesellschaft befindlichen Soma tönten die Gebete, die Gesänge entgegen, der süß im Strome mit seiner Woge des Himmels Stimme aussendet, Schätze ersiegend, der Unsterbliche.
9. Dieser entsendet die Stimme des Himmels in den ganzen Raum; sich läuternd setzt sich Soma in den Krügen. Mit Wasser und Milch wird er geputzt, wenn er mit Steinen ausgepreßt ist. Sich läuternd möge der Saft den beliebten Ausweg finden.
10. So läutere dich, Soma, während du aufgegossen wirst, uns wunderbarste Kraft verleihend! Himmel und Erde, die ohne Feindschaft sind, wollen wir rufen. Ihr Götter, bringt uns einen Schatz von Meistern!



9,69. An Soma


1. Wie ein Pfeil auf den Bogen wird das Gedicht aufgelegt. Er ward losgelassen wie das Kalb zum Euter der Mutter. Wie eine in breitem Strahle milchende Kuh, die zuerst kommt, wird er gemolken. Zu den Werken dieses ist der Soma erwünscht.
2. Während die Dichtung befruchtet wird, wird der Süßtrank eingegossen. Die wohlklingende Peitsche wird im Munde scharf gemacht. Der sich läuternde Soma gleicht dem taktmäßigen Tone der Trommelschläger. Der süße Tropfen umkreist die Haarseihe.
3. Der Weiberlüsterne läutert sich in der Wollseihe auf dem Felle. Der Aditi Enkelin löste ihr Gewand für ihn, der den rechten Weg geht. Der Falbe wieherte, festgezügelt, der opferwürdige Rauschtrank. Seine Kräfte schärfend wie ein Büffel nimmt er sich stattlich aus.
4. Es brüllt der Stier, die Kühe kommen entgegen; die Göttlichen kommen zum Treffort des Gottes. Er hat das weißfarbige Schafhaar überschritten. Soma hat sich wie ein frischgewaschenes Gewand in die Milch gehüllt.
5. Mit neuem weißen Kleide hat sich der unsterbliche Falbe umhüllt, wenn er reingewaschen wird. Des Himmels Rücken macht er sich im Überschwang zum Festgewand, in den beiden Camu´s eine aus Wolken bestehende Unterlage.
6. Gleich den Sonnenstrahlen, die die Schläfer auf die Beine bringen, kommen die berauschenden Säfte auf einmal hervor. Die raschen Güsse umkreisen den ausge-spannten Faden. Ohne Indra läutert sich kein Ding.
7. Wie im Gefäll des Stromes die Gewässer abwärts, so haben die raschen Rauschtränke, von den Bullen geschüttelt, ihren Weg genommen. Heil sei unseren Zwei- und Vierfüßlern bei ihrer Heimkehr! Auf unserer Seite sollen die Siegerpreise, die Völker stehen, o Soma!
8. Läutere uns Besitz von Gut, Gold, Rossen, Rindern, von Korn und die Meisterschaft zu, denn ihr, o Soma, seid meine Väter, als die Häupter des Himmels erhoben, Kraft verleihend!
9. Diese sich läuternden Soma´s sind zu Indra wie die Wagen zum Siegesgewinn ausgezogen. Ausgepreßt gehen sie über die Seihe aus Schafwolle, indem sie ihre Hülle zurücklassen, zum Regen, die falben Stuten.
10. O Saft! Läutere dich für den hohen Indra, mildtätig, untadelhaft, herrenstolz! Bringe blinkende Schätze dem Lobsänger! Himmel und Erde, mit den Göttern helfet uns weiter!



9,70. An Soma


1. Dreimal sieben Kühe gaben für ihn die echte Mischmilch im ersten Himmelsraum. Vier andere schöne Wesen machte er sich zum Festgewand, als er nach den Regeln groß wurde.
2. Um den schönen Göttertrank bittend hat er mit Seherweisheit beide, Himmel und Erde, von einander gelöst. In die scharf wirkenden Wasser hüllt er sich bereitwillig, wenn sie durch des Gottes Ruhm seinen Sitz in Erfahrung bringen.
3. Diese seine Lichtstrahlen, die unsterblichen, untrüglichen sollen zu beiden Geschlechtern dringen, durch die die Menschenkräfte und die göttlichen Kräfte geläutert werden. Dann erst haben die Nachsinnenden den König in ihren Besitz bekommen.
4. Von den zehn geschickten Fingern geputzt fließt er, um unter den mittleren Müttern als Richtschnur zu dienen. Die Satzungen des schönen Göttertranks hütend überschaut er mit Herrscheraugen beide Stämme.
5. Geputzt, um die indrische Kraft zu laben, wird er kampflustig, zwischen beiden Welten angespornt. Der Bulle vertreibt mit Wut die Feindseligen, wie ein Pfeilkämpfer auf die Gewinne abzielend.
6. Er geht wie ein Stier ausschauend nach den beiden Müttern, brüllend wie das Rauschen der Marut. Da er weiß, welches der erste rechte Weg ist, hat er sich Svarnara für sein Lob erwählt, der Einsichtsvolle.
7. Es brüllt der furchtbare Bulle im Gefühl seiner Stärke, die goldenen Hörner wetzend, der Weitschauende. Soma setzt sich in den wohlbereiteten Schoß nieder. Vom Rind ist das Fell, vom Schaf sein neues Kleid.
8. Klar seinen makellosen Leib läuternd ist der Falbe jetzt auf den Schafrücken abgeflossen, dem Mitra, Varuna, Vayu willkommen. Von den Geschickten wird der Süßtrank aus drei Bestandteilen bereitet.
9. Läutere dich zur Götterladung, o Soma, du der Bulle! Zieh ein in das Herz des Indra, das den Soma faßt! Bring uns über die Fährlichkeiten hinweg, bevor wir in Bedrängnis kommen; denn ein Ortskundiger gibt dem ihn Befragenden die Richtung an.
10. Laufe wie das angetriebene Gespann nach dem Siegerpreis; fließe geläutert in des Indra Bauch, o Saft! Wie mit dem Schiff über einen Strom bring uns kundig hinüber; wie ein Tapferer kämpfend erlöse uns vom Tadel!



9,71. An Soma


1. Er ward mit der Daksina losgelassen, der Ungestüme, um sich zu setzen. Er verfolgt die Tückebolde, schützt vor dem Unhold, der Wachsame. Der Falbe macht in beiden Camu´s Wolke und Milch zum Kopfputz, zur Unterlage, das feierliche Wort zum Festkleid.
2. Mutig wie ein Völkertöter geht er brüllend; er legt diese seine asurische Farbe ab. Indem er seine Hülle verläßt, kommt er als Speise an seinen Bestimmungsort. Er macht die obenauf schwimmende Milch in unterbrochenem Gusse zu seinem Festgewand.
3. Er läutert sich, zwischen den Händen mit Steinen ausgepreßt, durch die Regenwolke wird er wie ein Bulle, durch die Dichtung wird er beredt. Er frohlockt über die Lobrede, stimmt in sie ein, gerät gut durch sie; er wird im Wasser rein gewaschen, voll verehrt.
4. Den himmlischen Sohn der Kraft, der auf dem Berge gewachsen ist, den Bezwinger des festen Hauses begießen die Süßen, auf dessen Haupt für den nur gute Opfer genießenden Indra die Kühe die vorzüglichste Milch in ihrem Euter in breiten Strömen beimischen.
5. Ihn haben wie einen Wagen die zehn Schwestern der beiden Arme im Schoße der Aditi zustande gebracht. Er kommt herbei, er stürzt sich auf das Geheimnis der Kuh, wenn die Andächtigen seine Stätte bereitet haben.
6. Der Gott strebt nach seinem goldigen, mit Kunst bereiteten Sitz, um sich hinzusetzen wie ein Falke in sein Nest. Sie lassen den Beliebten auf dem Barhis unter Lobrede laufen; wie ein Roß geht der Opferwürdige zu den Göttern.
7. In seinem Aufputz zieht der rötliche Seher des Himmels aus. Der Bulle mit den drei Rücken hat nach den Kühen gebrüllt. Tausend Wege kennend, lenkend, abseits lenkend, waltet er viele Morgen seines Amts wie ein Barde.
8. Er nimmt ein funkelndes Aussehen an; dies ist seine Farbe. Wo er im Zusammenstoß erlag, beseitigt er die Schäden. Das Wasser gewinnend geht er aus eigenem Antrieb zu dem göttlichen Volke; er stimmt ein in den Lobgesang, in das Gebet, dem die Milchtränke vorangehen.
9. Wie ein Stier, der die Herden umwandelt, hat er gebrüllt; die funkelnden Strahlen der Sonne hat er angenommen. Der himmlische Vogel sieht auf die Erde herab; Soma überschaut mit Überlegung die Geschöpfe.



9,72. An Soma


1. Sie putzen den Falben; wie ein rötliches Roß wird er geschirrt. In dem Kruge wird Soma mit den Milchkühen zusammengegeben. Während er die Rede hervortreibt, spornen sie ihn durch die Dichtung an, des Vielgepriesenen gute Freunde, so viele ihrer sind.
2. Viele Sinnreiche reden vereint, wenn sie den Soma in des Indra Bauch melken. Wenn ihn die Männer mit geschickten Händen putzen, mit den zehn verschwisterten Fingern den begehrenswerten Süßtrank.
3. Ohne zu rasten geht er durch die Seihe auf die Kühe los; er übertönt den lieben Schall von Surya´s Tochter. Den Arm steckte sie ihm nach Lust hinein; den beiderseitigen verwandten Schwestern wohnt er bei.
4. Auf dem Barhis von Männern durchgeschüttelt, mit Steinen ausgeschlagen, seit Alters der beliebte Gemahl der Kühe, der die Zeiten einhaltende Somasaft, von der Wunscherfüllung begleitet, des Menschen Opfer ausrichtend, wird der reine Soma mit Kunst für dich, Indra, geläutert.
5. Von den Männerarmen zur Eile getrieben, in Strömen ausgepreßt, läutert sich Soma für dich, Indra, aus eigenem Antrieb. Er hat unsere Gedanken erfüllt, im Gottesdienst das Denken ganz eingenommen. Wie ein Vogel, der sich auf das Holz, den Baum setzt, hat sich der Falbe in die beiden Camugefäße gesetzt.
6. Sie melken den donnernden unversieglichen Stengel, die Seher den Seher, die Werkkundigen, Nachsinnenden. Zu ihnen kommen vollzählig die Milchkühe, die frommen Gedanken, an der Wiege, am Sitze der Wahrheit immer aufs neue.
7. Im Nabel der Erde ward der Träger des großen Himmels im Gewoge der Gewässer, in den Flüssen benetzt, des Indra Keule, der schatzreiche Bulle, der Soma läutert sich angenehm für das Herz, der Berauschende.
8. Läutere dich doch, den irdischen Raum umkreisend, um dem Sänger und dem Umschüttler einen Dienst zu erweisen, du Einsichtiger! Schließe uns nicht von dem Gute aus, das die Wohnung erreicht! Wir möchten uns mit vielem goldigem Reichtum umgeben.
9. Bring uns doch, o Saft, nach Hunderten zählenden Besitz von Rossen, nach Tausenden zählenden Besitz von Vieh und Gold! Teile uns große, reiche Tafelfreuden zu! Gedenke unseres Preisliedes, o Pavamana!



9,73. An Soma


1. Im Gebiß der Steine brausten zusammen die Töne des blasenden Tropfens; an der Wiege der Opferordnung haben die Geschlechter einen Bund geschlossen. Drei Häupter nahm der Asura an, um ihn zu fassen. Die Schiffe der Wahrheit haben den Frommen hinübergesetzt.
2. Die Büffel haben ihn insgesamt vereint zur Eile getrieben; auf der Welle des Stromes haben ihn die Seher beredt gemacht. Durch die Ströme der Süßigkeit seinen Lobgesang hervorbringend haben sie Indra´s lieben Leib gestärkt.
3. Die Seihe haltend warten sie der Rede; der alte Vater wacht über ihre Regel. Der große Varuna hat den Ozean verborgen. Nur die Sachkundigen vermochten ihn in seinen Unterlagen zu erfassen.
4. Auf die Seihe mit tausend Abtraufen brausten sie herab, an des Himmels Firmament die Ströme, die die Süßigkeit auf der Zunge tragen. Seine eifrigen Aufpasser schließen nie das Auge; auf Schritt und Tritt sind die Schlingen führenden Feßler da.
5. Die von Vater und Mutter her im Chorgesang erbrausten, in gebundener Rede erglühend, die Gesetzlosen versengend, die blasen durch Zaubermacht die dem Indra verhaßte schwarze Haut von Erde und Himmel fort.
6. Die nach der alten Tonweise den Chorgesang erbrausen ließen, den richtigen Ton einhaltend, die Ersinner der packenden Melodie - Die Blinden und Tauben sind abgefallen; die Stümper legen nicht den Weg der Wahrheit zurück.
7. In der ausgespannten Seihe mit tausend Abtraufen läutern nachsinnend die Seher ihre Rede. Die Rudrasöhne sind ihre eifrigen Aufpasser, ohne Falsch, gewandt, schön von Aussehen und mit dem Herrenauge.
8. Der einsichtsvolle Hüter der Wahrheit ist nicht zu täuschen; er trägt drei Seihen innen im Herzen. Kundig überschaut er alle Wesen; er stößt die mißliebigen Gesetzlosen hinab in die Grube.
9. Der Faden der Wahrheit ist in der Seihe ausgespannt auf der Spitze der Zunge durch die Zaubermacht des Varuna. Auch nur die Sachkundigen, die das zu erreichen suchen, haben es erreicht. Der Unvermögende soll dabei in die Grube abstürzen.



9,74. An Soma


1. Wie das neugeborene junge Tier brüllt er auf das Holzgefäß herab, wenn der rötliche Preisrenner die Sonne zu gewinnen sucht. Er vereinigt sich mit des Himmels milchreichem Samen. Ihn bitten wir freundlich um seinen ausgedehnten Schirm.
2. Der die Stengel tragende schöngerichtete Säule des Himmels ist, und als vollgesogener Stengel rings umkreist, er möge diese beiden großen Welthälften nach dem Herkommen verehren. Er hält das vereinigte Paar und alle Labungen zusammen, der Seher.
3. Ein Hochgenuß ist die wohlbereitete somische Süßigkeit; sie ist der breite Weg der Aditi für den, welcher den rechten Weg wandelt, Soma, der als Bullenstier von hier aus über den Regen gebeut, der Führer der Gewässer, der auf der Stelle Helfende, Preiswürdige.
4. Aus der lebendigen Wolke wird Schmalz und Milch gemolken; der Nabel, der Mittelpunkt der Opferordnung, der Göttertrank, wird geboren. Vereint stellen ihn die Gabenschönen zufrieden; den zur Eile Getriebenen pissen die schwellenden Männer herab.
5. Der Stengel hat gebrüllt, sich mit der Woge vereinend; er schwellt für den Menschen den göttereinladenden Schlauch an. Er legt in der Aditi Schoß den Keim, durch den wir Samen und leibliche Nachkommenschaft erlangen.
6. Auf die Seihe mit tausend Abtraufen rinnen diese Ströme herab; im dritten Weltraum müssen sie Nachwuchs haben. Vier Zitzen sind unterhalb des Himmels angebracht. Die Schmalzträufenden tragen den Göttertrank als Opfer.
7. Er nimmt weiße Farbe an, wenn er das Ziel gewinnen will. Soma, der belohnende Asura, kennt die ganze Natur. Er ist von der Dichtkunst und dem Werkdienst begleitet; er sucht seine Bahnen auf. Den wasserhaltenden Schlauch des Himmels möge er nach unten aufreißen.
8. Nun ist er in die weiße, mit Milch gefärbte Kufe gegangen, der Preisrenner ist durchs Ziel gegangen, nachdem er für den hundertjährigen Kaksivat hundert Rinder gewonnen hat. - Im Herzen nach dem Gott verlangend sputen sie sich.
9. Dein Saft, o Soma, wenn du mit Wasser gesättigt bist, läuft durch das Schafhaar, o Pavamana. Von den Weisen sauber gemacht, du Berauschendster, sei schmackhaft zum Trunke für Indra, o Pavamana!



9,75. An Soma


1. Der Begehrte läutert sich für seine lieben Namen, unter denen der Jüngstgeborene groß wird. Der Hohe hat den Wagen der hohen Sonne bestiegen, den nach verschiedenen Richtungen gehenden, der Weitschauende.
2. Als die Zunge der Wahrheit läutert sich die liebe Süßigkeit, als unbeirrbarer Sprecher und Meister dieser Dichtung. Der Sohn legt den Eltern einen geheimen Namen, er legt den dritten Namen dem Lichtraum des Himmels bei.
3. Erglänzend hat er die Krüge angebrüllt, von den Männern in der goldenen Kufe gezügelt. Ihm haben die Melkkühe der Opferordnung zugebrüllt. Der Dreirückige hat während der Morgen den Vorrang;
4. Mit Steinen ausgepreßt, von den frommen Gedanken begehrt, die beiden Welten, seine Mütter, erleuchtend, der Reine. - Mitten durch die Schafhaare rinnt der Strom der Süßigkeit, Tag für Tag anschwellend.
5. Rinne im Kreise weiter, o Soma, zum Heile, von den Männern geläutert lege das Kleid der Milch an! Deine Räusche, des Üppigen in voller Körperkraft, mit denen feure Indra an, daß er eine Gabe schenke!



9,76. An Soma


1. Der Träger des Himmels läutert sich, der den Sieg entscheidende Saft, die Kraft der Götter, von den Männern zu begrüßen. Der goldgelbe Falbe, der losgelassen wird wie ein Rennpferd von den Tapferen, nimmt in den Strömen nach Belieben seine Formen an.
2. Wie ein Tapferer nimmt er die Waffen in die Hände, um die Sonne zu gewinnen, als Wagenfahrer auf der Suche nach Kühen. Den Mut des Indra erregend, von den Geschäftigen zur Eile getrieben, wird der Saft von den Nachsinnenden gesalbt.
3. O Soma, dich in Wogen läuternd, deine Stärke zeigend, geh in Indra´s Leib ein! Schwängere uns beide Welten wie der Blitz die Wolken! Wie nach Erwarten teil uns alle Ehrengaben zu!
4. Der König über alles, was die Sonne sieht, läutert sich; er hat die Erkenntnis der Wahrheit laut hinausgeschrieen, die Rishi´s noch übertreffend, der mit dem Strahl der Sonne gereinigt wird, der Vater der frommen Gedanken von unerreichter Sehergabe.
5. Wie ein Bulle die Herde umkreisest du die Kufe im Schoße der Gewässer, ein brüllender Bulle. Du läuterst dich für Indra als berauschendster Trank, auf daß wir im Kampfe mit deiner Hilfe siegen.



9,77. An Soma


1. Dieser Süße hat in der Kufe aufgebrüllt, Indra´s Keule, schaubarer als jedes Schaustück. Zu ihm strömen die gutmelken schmalztriefenden Kühe der Opferordnung, brüllend wie die Kühe mit ihrer Milch.
2. Er läutert sich erstmals, den der ausgesandte Falke vom Himmel durch die Lüfte raubte. Er rafft fliehend von der Süßigkeit an sich, mit vor dem Schützen Krisanu bangendem Herzen.
3. Diese früheren und späteren Säfte sollen für uns zu großem rinderreichem Gewinn rinnen; die sehenswert, wie schöne weibliche Tiere, an jeder feierlichen Rede, an jedem Opfer Freude haben.
4. Dieser Saft soll kundig unsere Neider überbieten, von ganzem Herzen vielgepriesen, der am Sitz des Gebieters die Leibesfrucht empfangen hat und auf den geöffneten Pferch der Kühe losstürzt.
5. Des Himmels wirksamer, den Sieg entscheidender Saft wird geläutert, der der große unbetörte Varuna für den ist, der krumme Wege wandelt. Der Verehrungswürdige ward als Mitra, als Mittler, unter den Opferparteien ausgepreßt, wiehernd wie ein brünstiger Hengst in der Herde.



9,78. An Soma


1. Die Rede hervorbringend ist der König Soma hervorgeflossen, in Wasser sich hüllend strebt er den Kühen zu. Das Schaf nimmt sein Unreines, die an seinem Leibe haftenden Stacheln weg. Rein geht er in die Gesellschaft der Götter.
2. Für Indra wirst du, Soma, von den Männern umgegossen, mit Herrenaugen blickend, als Seher wirst du, das Gewoge, im Holze gesalbt, denn du hast viele Wege zum Gehen, tausend falbe Rosse, wenn du in den Camugefäßen sitzest.
3. Die Meerfrauen Apsaras´, die darin sitzen, sind zu dem sinnreichen Soma geflossen. Sie treiben ihn an, den Bezwinger des festen Hauses; sie bitten den Pavamana um unverminderte Gunst.
4. Soma läutert sich, uns, Rinder, Wagen, Gold, die Sonne, Wasser gewinnend, Tausende gewinnend, den die Götter als Rauschtrank zu ihrem Trunke bestimmten, den süßesten Tropfen, den rötlichen, labenden.
5. O Soma, indem du uns zugetan diese Güter verwirklichest, fließest du dich läuternd. Erschlage den Feind, der nah und fern; schaff uns weite Trift und Sicherheit!



9,79. An Soma


1. Ohne Ansporn sollen die Säfte uns rinnen, die goldgelben Falben bei den Brihaddiva´s ausgepreßt. Wenn Mißgunst unsere Speisegenüsse erreicht, unsere Gebete sollen den Gewinn davontragen.
2. Unsere Somasäfte sollen rauscherregt rinnen oder die Kampfpreise gewinnen, durch die wir die Rennpferde zur Eile treiben. An dem Fallstrick irgendeines Sterblichen vorbei wollen wir allemal die Kampfpreise davontragen.
3. Sowohl vor der eigenen Mißgunst bewahre uns - denn das ist der Nebenbuhler, als auch vor fremder Mißgunst, denn das ist der Wolf, der Räuber! Wie in der Wüste soll diese der Durst befallen. O Soma Pavamana, erschlage, die Böses im Schilde führen!
4. Du, dessen höchster Nabel an den Nabel im Himmel geknüpft ist, deine Finger, die Sprossen, sind auf dem Rücken der Erde gewachsen. Die Preßsteine schnappen nach dir auf dem Fell der Kuh; mit den Händen haben dich die Verständigen ins Wasser gemolken.
5. Also schlage deinen kräftigen, schönfarbigen Saft, o Indra, die ersten Meister aus. Jeden Tadel unterdrücke, o Pavamana! Es offenbare sich dein Ungestüm, dein lieber Rausch!



9,80. An Soma


1. Der Strom des Soma mit dem Herrscherauge läutert sich; er ruft ordnungsgemäß die Götter vom Himmel. Mit des Brihaspati lautem Schalle blitzt er auf. Wie die Meere und die Flüsse so haben sie die Somaspenden in sich aufgenommen.
2. Du Preisgewinner, dem die Kühe zugebrüllt haben, besteigst glänzend deine eisenbehauene Wiege. Der freigebige Gönner Lebenszeit und großen Ruhm mehrend läuterst du dich, Soma, für Indra als der bullenartige Rauschtrank.
3. In des Indra Bauch läutert sich der Berauschendste, sich mit Kraft gürtend, zum Ruhme der Glückbringer. Angesichts aller Wesen hat er sich ausgebreitet; spielend fließt der falbe bullenstarke Renner.
4. Dich den Süßesten melken die Männer für die Götter aus, die zehn Finger in tausend Strahlen. Von den Männern gerüttelt, mit den Steinen ausgeschlagen, o Soma, läutere alle Götter herbei, du Tausendgewinner!
5. Dich den süßen Bullen melken die Arme mit den Steinen ins Wasser, die zehn Finger. Den Indra, das göttliche Volk berauschend fließest du, Soma, dich läuternd wie des Stromes Welle.



9,81. An Soma


1. Die schönfarbigen Wogen des sich läuternden Soma gehen in des Indra Leib ein, wenn die Säfte ausgepreßt und mit der sauren Milch, die den Kühen zur Zierde gereicht, den Helden Indra zum Schenken aufgeheitert haben.
2. Denn der Soma ist auf die Krüge zugeeilt wie ein starkes schnellfahrendes Zugroß. Mit dem zweifachen Geschlecht der Götter bekannt, erlangt er dann, was von dort und von hier zu erlangen ist.
3. Schütte uns, Soma, wenn du dich läuterst, Gut zu! Sei, o Saft, reichlicher Geber großen Lohnes! Streng dich wohlwollend für den Guten an, du Kraftspender! Vergeude nicht deine Habe fern von uns!
4. Es sollen uns Pusan, Pavamana, die Gabenreichen, Mitra und Varuna einträchtig kommen, Brihaspati, dieMarut, Vayu, die Asvin, Tvastri, Savitri, Sarasvati, die lenksame!
5. Beide, Himmel und Erde, die alles zuwege Bringenden, Gott Aryaman, Aditi, Vidhatri, Bhaga, Nrisamsa, der weite Luftraum, alle Götter sollen sich am Pavamana erfreuen!



9,82. An Soma


1. Ausgepreßt ward der rötliche Soma, der starke Falbe. Ein Meister gleich einem König hat er nach Kühen gebrüllt. Während er sich klärt, umkreist er das Schafhaar, um sich auf den schmalzigen Schoß zu setzen wie ein Falke ins Nest.
2. Ein Seher an Meisterschaft umkreisest du die umfängliche Seihe. Wie ein Roß sauber gemacht eilst du auf den Siegerpreis los. Die Fährlichkeiten beseitigend sei barmherzig, Soma! In Schmalz als dein Festgewand dich kleidend kreisest du um.
3. Parjanya ist der Vater des befiederten, des belaubten Büffels; im Mittelpunkt der Erde, auf den Bergen hat er seinen Wohnsitz genommen. Auch die verschwisterten Gewässer sind zu den Kühen geeilt. Mit den Steinen kommt er in Berührung, wenn das Opfer zugerichtet ist.
4. Freundlich wie die Gattin gegen den Gatten gibst du Freundlicher dich willig hin. O Kind der Pajra, höre zu, ich sage dir: Unter Gesangesstimmen zieh in uns ein zum Leben! Wache untadelhaft über dem Opferbund, o Soma!
5. Wie du für die Vorfahren Hundert und Tausend gewinnend, nie zurückstehend den Siegespreis einholtest, o Saft, so läutere dich zu erneuter Wohlfahrt! Deinem Geheiß folgen die Gewässer.



9,83. An Soma


1. Deine Seihe ist ausgespannt, o Brahmanaspati; du durchdringst mächtig die Glieder nach allen Seiten. Nicht erreicht dies der Rohe, dessen Leib nicht durchglüht ist; nur die Gekochten, die Reifen, haben auf ihrer Fahrt es erreicht.
2. Die Seihe des Glühenden ist an des Himmels Ort ausgespannt; seine flammenden Fäden haben sich ausgebreitet. Seine Raschen kommen dem Läuternden zu Hilfe; im Geiste ersteigen sie des Himmels Rücken.
3. Der bunte, an der Spitze gehende Stier hat die Morgenröten erstrahlen lassen; nach dem Siegerpreis verlangend trägt der Stier die Welten. Die Zauberkundigen haben durch seine Zauberkraft die Maße der Welten gemacht; die Väter mit dem Herrenauge haben den Keim gelegt.
4. Gandharva bewacht dort seinen Platz, der Heimliche schützt der Götter Geschlechter. Er faßt den Schelm mit der Schlinge, der Schlingenmeister. Die größten Meister haben den Trunk des Soma erlangt.
5. Als Opfer umwandelst, du von Opfergaben Begleiteter, den großen göttlichen Sitz, die heilige Handlung, in eine Wolke dich hüllend. Als ein König, dessen Wagen die Seihe ist, hast du den Siegerpreis erklommen, als Tausendzackiger gewinnst du hohen Ruhm.



9,84. An Soma


1. Läutere dich, götterberauschend, ausgezeichnet, Wasser gewinnend, für Indra, Varuna, Vayu! Schaff uns heute heilvollen Ausweg, preise in weitem Wohnsitz das göttliche Volk!
2. Der Unsterbliche, der die Welten erstiegen hat, der Soma umkreist alle diese. Indem er bindet und löset, um zur Geltung zu kommen, folgt der Saft ihnen wie Surya der Usas;
3. Der mit Kuhmilch auf die Pflanzen gegossen wird, sich der Gunst der Götter erfreuend, zu Reichtum kommend. Der ausgepreßte Soma läutert sich mit Blitz und Regenguß und berauscht Indra und das göttliche Volk.
4. Dieser Soma läutert sich Tausend gewinnend, die schlagfertige frühwache Rede in Bewegung setzend. Der Saft regt mit den Winden das Meer auf; in Indra´s Herz einziehend setzt er sich in den Krügen.
5. Diesen Soma mischen die Kühe mit ihrer Milch, den milchsaftreichen unter Gebeten, den Sonnenfinder. Schätze ersiegend läutert sich der den Sieg entscheidende Saft, beredt, ein Seher an Sehergabe, nach der Sonne verlangend.



9,85. An Soma


1. Für Indra fließe wohlausgepreßt ab, o Soma! Krankheit samt dem Unhold soll fern bleiben! Nicht sollen sich an deinem Safte die Doppelzüngigen ergötzen. Hier sollen die Säfte Schätze einbringen!
2. Mach uns im Wettkampf scharf, o Pavamana, denn du bist die Kraft der Götter, ihr lieber Rauschtrank! Erschlage die Feinde, komm denen zu Hilfe, die löbliches erstreben! Trink, Indra, den Soma, drisch auf unsere Verächter los!
3. Unbeirrt läuterst du dich, o Saft, als der Berauschendste. Du bist Indra´s Leben, seine höchste Labung. Viele Nachsinnende stimmen in den Gesang ein; sie berühren den König dieser Welt mit dem Munde.
4. Auf tausend Wegen, in hundert Strahlen läutert sich der geheimnisvolle Saft für Indra, der begehrte Süßtrank. Fließe hin, indem du Land eroberst, Wasser eroberst; schaff uns breite Bahn, du belohnender Soma!
5. Brüllend wirst du in dem Kruge mit Milch gesalbt; du rinnst mitten durch das Schafhaar. Wie ein gewinnendes Rennpferd geputzt, bist du, Soma, in Indra´s Bauch geflossen.
6. Läutere dich schmackhaft für das himmlische Geschlecht, schmackhaft für Indra, dessen Namen man gern anruft, schmackhaft für Mitra, Varuna, Vayu, süß für Brihaspati, unbeirrbar!
7. Die zehn Finger putzen den Renner in dem Kruge; die Gedanken und Worte der Redekundigen kommen hervor. Sich läuternd strömen sie dem Loblied zu; die berauschenden Säfte gehen in Indra ein.
8. Dich läuternd fließe um die Meisterschaft, um weite Trift, großen ausgedehnten Schutz zu gewinnen. Nicht soll die Umklammerung über diesen unseren Soma Macht bekommen. Mit dir, o Saft, wollen wir Preis um Preis gewinnen.
9. Der Bulle hat den Himmel erstiegen, weitschauend; der Seher hat die Leuchten des Himmels erleuchtet. Der König geht brüllend über die Seihe; die mit dem Herrenauge melken den Rahm des Himmels.
10. Auf des Himmels Firmament melken die honigzungigen Seher unversiegliche Ströme aus dem bergbewohnenden Stiere, den im Wasser groß gewordenen Tropfen, im Meere, in des Stromes Welle, den süßen auf die Seihe.
11. Nach dem zum Firmament aufgeflogenen Adler trugen die vielen Reden der Seher Verlangen. Die frommen Gedanken belecken das lautschreiende Junge, den goldenen Vogel, der auf Erden wohnt.
12. Der Gandharva hat sich über dem Firmament erhoben, seine Farben alle offenbarend. Sein Strahl ist in heller Glut aufgeleuchtet; er hat die beiden Welten erleuchtet, seine Mütter, er der Reine.



9,86. An Soma


1. Deine raschen, gedankenweckenden Rauschtränke rinnen , o Pavamana, leibhaftig wie die von Rennern erzeugten Rosse voran. Die himmlischen Adler, die süßen Säfte, die berauschendsten umlagern die Kufe.
2. Deine berauschenden raschen Rauschtränke haben sich einzeln in Lauf gesetzt wie Wagenrosse. Wie die Kuh mit der Milch zum Kalbe kommen die Säfte, die süßen Wogen zum Keulenträger Indra.
3. Renne wie ein angesporntes Roß nach dem Siegerpreis, die Sonne findend, zur Kufe des Himmels, deren Mutter der Stein ist, du der Bulle in der Seihe auf dem Rücken von Schurwolle, der Soma, der sich läutert, um die indrische Kraft zu haben.
4. Deine von den Asvin stammenden, Gedanken weckenden himmlischen Ströme, o Pavamana, haben sich mit ihrem Milchsaft in den Behälter ergossen. Die Rishi´s haben ihre von den Alten stammenden Lieder hinein ergossen. Die Meister, die dich, du Rishigewinner, sauber machen.
5. Der du der Gebieter bist, deine, des Meisters, Banner durchlaufen alle deine Formen, o Allseher. Durchdringend läuterst du dich, o Soma, nach den Vorschriften. Als Gebieter herrschst du über die ganze Welt.
6. Des Pavamana Strahlen, seine Banner wandeln auf beiden Seiten um, während er fest bleibt. Wenn der Falbe in der Seihe sauber gemacht wird, setzt sich der gern Sitzende an seinen Platz, in die Krüge.
7. Soma, des Opfers Banner, läutert sich, den Gottesdienst verschönend; er geht zur Gesellschaft der Götter. In tausend Strömen umfließt er die Kufe, brüllend geht der Bulle über die Seihe.
8. Der König taucht in das Meer ein, in die Flüsse; er folgt der Wasserwelle, in den Strömen versteckt. Sich läuternd hat er den Rücken der Schafwolle erstiegen, im Nabel der Erde, der Träger des großen Himmels.
9. Donnernd wie des Himmels Rücken hat er sein Gebrüll erhoben, durch dessen Bestimmungen Himmel und Erde sind. Er läutert sich, der Indra´s Freundschaft genau kennt; sich läuternd setzt sich Soma in den Krügen.
10. Das Licht des Opfers läutert er sich, der liebe Süßtrank, der Götter Vater und Erzeuger, der Güterreiche. Er bringt das verborgene Kleinod der beiden Eigenmächte, der berauschendste, begeisternde, dem Indra geweihte Saft.
11. Dem Kruge entgegenwiehernd rinnt der Preisrenner, des Himmels Herr in hundert Strahlen, der Weitschauende. Der Falbe setzt sich auf die Sitze des Mitra, mit der Schafwolle, mit Wasserströmen sauber gemacht, der Bulle.
12. An der Ströme Spitze rinnt Pavamana, an der Spitze der Rede geht er als Erster zu den Kühen. An der Spitze des Sieges erlangt er den großen Preis; er, der gute Waffen führt, wird von den Pressern geläutert, der Bulle.
13. Nachdem er sich bedacht hatte, ist dieser wie ein Vogel getrieben mit der Woge auf die Schafwolle geeilt, sich läuternd. Zwischen beiden Welten wird nach deinem Sinne, o Seher, mit Kunst, o Indra, der reine Soma für dich geläutert.
14. Einen Mantel umlegend, der zum Himmel reicht, den Luftraum erfüllend, über die Wolken gesetzt, der Opferwürdige, als Sonne geboren, ist er mit der Wolke darauf losgegangen. Er wünscht seinen uralten Vater herbei.
15. Dessen Clane verleiht er großen Schirm, der seine erste Form erreicht hat. Was sein Standort im höchsten Himmel ist, von da aus gelangt er zu allen Stufenfolgen.
16. Der Saft hat sich auf den Weg zu Indra´s Treffort gemacht; der Freund bricht nicht die Abrede mit dem Freunde. Wie ein Junggeselle kommt er mit den Jungfrauen zusammen, der Soma in dem Krug auf seinem hundertbahnigen Wege.
17. Eure Dichtungen huben an, wohlklingend, lobspendend in den Sitzungen, nach Beifall verlangend. Dem Soma tönten die Dichtungen, die Gesänge entgegen. Die Milchkühe haben ihn mit ihrer Milch gemischt.
18. O Soma, läutere uns fort und fort überquellende, nie fehlende Speise zu, wenn du dich läuterst, o Saft, eine Kuh, die uns dreimal am Tage ohne zu versiegen Milch geben möge; läutere uns die Meisterschaft zu, die Vieh, Ehrenpreise, Met, Soma einbringt!
19. Der Bulle der Gedanken läutert sich, der Weitschauende, der Soma, der Ausdehner des Tages, der Morgenröte, des Himmels. Unter Mitwirkung der Ströme machte er die Krüge erdröhnen, in Indra´s Herz einziehend, von den Verständigen geläutert.
20. Von den Verständigen wird der allererste Seher geläutert; von den Männern gezügelt hat er die Kufe umwiehert. Den Namen des Trita hervorrufend strömt er Süßes aus, um Freundschaft mit Indra und Vayu zu schließen.
21. Dieser ließ sich läuternd die Morgenröten aufleuchten; dieser war es, der an den Strömen freie Bahn schaffte. Dieser hat aus dreimal Sieben die Milch gemolken. Der berauschende Soma klärt sich, dem Herzen zusagend.
22. Läutere dich, Soma, an den himmlischen Geburtstätten, in den Krug, auf die Seihe ergossen, o Saft, indem du brüllend dich in Indra´s Bauch niederlässest, von den Männern gezügelt! Du ließest die Sonne am Himmel aufsteigen.
23. Mit den Steinen ausgepreßt läuterst du dich in der Seihe, o Saft, in Indra´s Leib einziehend. Du wardst der männlich Blickende, du Weitblickender; für die Angira´s hast du, Soma, die Kuhherde aufgedeckt.
24. Dir, wenn du dich läuterst, o Soma, jubelten die Redekundigen wohlgesinnt, um Gunst bittend zu. Dich brachte der Falke vom Himmel, o Saft, der mit allen dichterischen Gedanken ausgeschmückt wird.
25. Dem im Schafhaar in Wogen sich läuternden Falben brüllen die sieben Kühe entgegen. Im Schoße der Wasser haben die Ayu´s den Seher, die Büffel an der Wiege der Wahrheit zum Laufe getrieben.
26. Der Saft setzt sich, während er geläutert wird, über die Verächter hinweg, dem Opfernden alle guten Wege bereitend. Indem er die Kuhmilch zu seinem Festkleid macht, umströmt der begehrenswerte Seher die Haarseihe, sich wie ein Rennpferd tummelnd.
27. Diese hundertstrahligen, bevorrechteten, wassergebenden Ströme rauschen auf den Falben herab. Die Finger putzen den rings in Kuhmilch eingehüllten auf dem dritten Rücken, dem Lichtraum des Himmels.
28. Von deinem himmlischen Samen sind diese Geschöpfe; du herschest über die ganze Welt, und in deiner Gewalt ist dieses All, o Pavamana; du, o Saft, bist der erste Schöpfer.
29. Du bist das Meer, du, Seher, bist der Allwissende. Dein sind diese fünf Weltgegenden in ganzer Ausdehnung; du hast dich über Himmel und Erde erhoben, dein sind die Himmelslichter, die Sonne, o Pavamana.
30. Du wirst in der Seihe, in der ganzen Ausbreitung des Raums, für die Götter geläutert, Soma Pavamana. Dich nahmen zuerst die Usij in Besitz; dir sind alle diese Welten untergeordnet.
31. Der Barde tritt auf und geht durch das Schafhaar, der Bulle brüllt herab auf das Holzgefäß, der Falbe. Die Gebete ertönen laut brüllend zusammen, die Lieder lecken das schreiende Junge.
32. Er umkleidet sich mit den Sonnenstrahlen, den dreifachen Faden ausspannend, wie er es versteht. Der Opferordnung Vorschriften aufs neue leitend geht er als Gatte zum Treffort seiner Frauen.
33. Er läutert sich, der König der Gewässer, der Herr des Himmels, er geht brüllend auf den Pfaden der Opferordnung. In tausend Güssen wird der Goldgelbe ausgegossen; die Rede bringt er hervor, während er geläutert wird, zu Reichtum kommend.
34. O Pavamana, als große Flut rinnst du farbenprächtig wie die Sonne durch die Filter aus Schafwolle. Von Männern mit den Händen geläutert, mit Steinen ausgeschlagen rinnst du zu großem glückbringendem Gewinn.
35. Du strömst zu Labsal und Stärkung, o Pavamana; wie der Falke auf die Bäume setzest du dich in die Krüge, für Indra als begeisternder, berauschender Trank ausgepreßt, des Himmels höchster Pfeiler, weitschauend.
36. Sieben Schwestern kommen als Mütter zu dem neugeborenen Hauskind, dem redekundigen, dem himmlischen Gandharva der Gewässer mit dem Herrenauge, zu dem Soma, damit er über die ganze Welt herrsche.
37. Als Herrscher durcheilst du diese Welten, o Saft, deine schön beschwingten Falben anschirrend. Die sollen deine süße Butter und Milch ergießen. In deinem Dienste sollen die Völker stehen, o Soma!
38. Du richtest nach allen Seiten dein Herrenauge, Soma, Pavamana, du Bulle durcheilst diese Welten. Läutere du uns Besitz von Gut und Gold zu! Wir wollen unter den Geschöpfen zu leben ausersehen sein.
39. Läutere dich, Rinder, Gut, Gold ausfindig machend, Samen gebend, o Saft, über die Welten gesetzt! Du bist der allwissende Meister, Soma; dir warten diese Redekundigen mit Loblied auf.
40. Die Welle der Süßigkeit hat unser Begehren erregt, in Wasser sich kleidend taucht der Büffel hinein. Als ein König, dessen Wagen die Seihe ist, hat er den Siegerpreis erklommen, als der Tausendzackige gewinnt er hohen Ruhm.
41. Er bringt zeitlebens Tag für Tag alle löblichen Dinge, die Nachwuchs haben, auf, deren Last leicht ist: Getrunken sollst du, Saft, für uns den Indra um Segen, der Nachwuchs bringt, um Reichtum an vielen Rossen bitten.
42. Im Anbruch der Tage tut sich der goldige, begehrenswerte Rauschtrank tagtäglich durch seinen Geist kund. Die beiden Völker einend geht er zwischen Himmel und Erde, er der Träger der Männerrede und der göttlichen Rede.
43. Sie salben sich, sie salben sich bunt, sie salben sich gleich, sie lecken seine Weisheit, sie besalben sich mit seiner Süßigkeit. Den im Aufbrausen des Stromes dahin schießenden Stier, das Tier halten die das Gold Läuternden in diesem Wasser fest.
44. Lobsinget dem redekundigen Pavamana! Wie ein großer Strom rinnt der Saft durch die Seihe. Wie eine Schlange entkriecht er der alten Haut; wie ein Renner spielend ist der bullenhafte Falbe geflossen.
45. Vorangehend zeigt der im Wasser wohnende König seine Stärke, der Ausmesser der Tage, über die Welten gesetzt. Ein Falbe, der Schmalz auf dem Rücken trägt; dessen Wagen Licht ist, schön von Aussehen, läutert er sich flutend zu Reichtum, gern bleibend.
46. Er ward ausgegossen, der Pfeiler des Himmels, der emporgehaltene Rauschtrank; er fließt mit drei Bestandteilen um die Welten. Die Dichtungen lecken an dem schreienden Stengel, wenn die Versdichter mit ihrer Rede Staat machen.
47. Deine Ströme gehen über die Schafhaarseihe, deine raschen Fahrten gehen ununterbrochen weiter, wenn du geläutert wirst. Wenn du Saft in den beiden Camugefäßen mit Kuhmilch verschmolzen wirst, dann setzest du, Soma, dich ausgepreßt in die Krüge.
48. Läutere dich, Soma, uns Rat findend, preislich, lauf in dem Schafhaar um als lieber Süßtrank! Erschlag, o Saft, alle Unholde, die Atrin´s! Wir möchten das große Wort führen als Meister in der weisen Rede!







3. Gruppe        Die Tristubh-Gruppe


9,87. An Soma


1. Laufe doch voran rings um die Kufe, nimm darin Platz, von den Männern geläutert rinne nach dem Siegerpreis! Sie, die dich wie ein preisgewinnendes Roß putzen, führen dich am Zügel zum Barhis.
2. Wohlbewaffnet läutert sich der göttliche Saft, die Afterreden niederschlagend, den Opferbund schützend, der Vater und verständige Erzeuger der Götter, des Himmels Stütze, der Träger der Erde;
3. Der redefertige Rishi, der Völker Anführer, ein kundiger Ribhu, ein Werkmeister, an Sehergabe ein Usanas: er entdeckte, was von ihnen versteckt war, der Kühe verborgenen, geheimen Namen.
4. Dieser versüßte Soma ist für dich, Indra, der Bulle für den Bullen in der Seihe herumgeflossen, Tausend gewinnend, Hundert gewinnend, vielschenkend hat der Preisgewinner zum vielten Male das Barhis erstiegen.
5. Diese Somasäfte sind auf die Tausende von Kühen losgelassen worden, auf die Ruhmespreise zu großem unsterblichen Gewinn wie ehrgeizige wettkämpfende Rennpferde, durch die Seihen sich läuternd.
6. Während er geläutert ward, hat ja der Vielgerufene der Völker alle Genüsse eingekreist. Nun bringe uns, du Falkengebrachter, Labsale! Reichtum herausschlagend rinne nach dem Siegespreis!
7. Dieser Soma schoß ausgepreßt in der Seihe herum, das Rennpferd wie ein losge-lassenes Rennen, wie ein Büffel seine spitzen Hörner wetzend, auf die Kühe los, nach Kühen verlangend, wie ein tapferer Krieger.
8. Sie kam aus dem Inneren des fernsten Berges her, sie entdeckte die irgendwo in der Höhle befindlichen Kühe. Wie der Blitz mit den Wolken vom Himmel donnernd so läutert sich für dich, Indra, des Somas Erguß.
9. Und du holest die Menge der Kühe ein, mit Indra auf gleichem Wagen, o Soma, wann du dich läuterst. Suche uns, o du Raschgebender, Vermögender, viele große Labsale zu erwirken! Dein sind diese Lobpreisungen.



9,88. An Soma


1. Dieser Soma wird für dich, Indra, ausgepreßt, für dich wird er geläutert; trinke du davon, den du dir gewonnen und erwählt hast, den Somasaft für den dir zukommenden Rausch.
2. Er ward wie ein vielbezwingender Streitwagen angeschirrt, der Große, um viele Schätze zu gewinnen. Dann schreien ihm alle nahusischen Geschlechter zu im Kampf um das Sonnenlicht, bei der Holzkufe aufrecht stehend.
3. Der seine Fahrt beeilt wie Vayu mit dem Vielgespann, wie die Nasatya´s am entgegenkommendsten bei dem Anruf; allbegehrt wie Dravinodas selbst, wie Pusan bist du, Soma, ein Gedankenerwecker.
4. Wie Indra, der ein Vollbringer großer Taten, bist du der Töter der Feinde, der Burgenbrecher, Soma. Wie das Paidvaroß bist du ja ein Töter all dessen, was Schlange heißt, du bist ein Töter jedes Dasyu, o Soma.
5. Der wie Agni auf das Holz losgelassen wird, er nimmt nach Belieben in den Flüssen seine Formen an. Wie eines kampfgerüsteten Volkes ist der Taktschritt des Großen; der sich klärende Soma treibt die Welle empor.
6. Diese Somasäfte haben sich über die Schafhaare wie die himmlischen Kufen, die den Wolkenregen geben, nach Lust wie die abwärts gehenden Ströme zum Meere in die Krüge ergossen, wenn sie ausgepreßt sind.
7. Ungestüm wie das Heer der Marut läutere dich, unbescholten wie der himmlische Clan, rasch wie das Wasser; sei uns wohlgesinnt, tausendgestaltig wie das Schlachten gewinnende Opfer!
8. Deine Gebote sind wie die des Königs Varuna; hoch und tief ist dein Wesen, o Soma. Du bist rein wie der liebe Mitra; du verdienst Willfährigkeit wie Aryaman, o Soma.



9,89. An Soma


1. Dieser Wagenfahrer ist auf seinen Wegen abgefahren; wie des Himmels Regen strömte der Pavamana. Tausendfach ablaufend hat sich Soma bei uns niedergelassen in der Mutter Schoß und im Holze.
2. Der König der Ströme hat sich in ihr Gewand gekleidet, er hat das am geradesten gehende Schiff der Opferordnung bestiegen. Im Wasser ist der Tropfen groß geworden, der vom Falken eilig gebrachte. Der Vater melkt ihn, er läßt aus sich des Vaters Kind melken.
3. Die süßen Milchkühe berühren den Löwen, den unverzagten, rotgelben Herrn dieses Himmels. Als der vorderste Held in den Kämpfen erkundigt er sich nach den Kühen, mit seinem Auge behütet sie der Stier.
4. Das furchtbare Roß mit der Süßigkeit auf dem Rücken, das unverzagte spannen sie an den breiträdrigen Wagen, das überragende. Die gesippten Schwestern putzen ihn heraus, die Blutsverwandten stärken den Preisgewinner.
5. Vier Buttermilchende geleiten ihn, auf die gleiche Unterlage niedergesetzt. Diese fließen zu ihm , ehrfürchtig sich läuternd; diese umgeben ihn allenthalben in großer Zahl.
6. Des Himmels Stütze, der Träger der Erde - und die Lande sind in seiner Hand. Dein Quell sei freigebig für den Sänger. Der Stengel der Süßigkeit wird für die indrische Kraft geläutert.
7. Du der unüberwundene Überwinder läutere dich für die Götterladung, für Indra, o Soma, du der Vritratöter! Erwirk uns großen vielblinkenden Reichtum. Wir möchten die Besitzer der Meisterschaft sein.



9,90. An Soma


1. Zur Eile getrieben hat der Schöpfer beider Welten wie ein Wagen, der den Siegerpreis gewinnen soll, seine Fahrt begonnen. Zu Indra geht er die Waffen schärfen, alle Güter hält er in Händen.
2. Zu dem dreirückigen Bullen, dem Kraftverleiher, schrieen die Stimmen der Loblieder. In Holz sich kleidend, wie Varuna in die Ströme, teilt der Belohner die erwünschten Gaben aus.
3. Ein überlegener Sieger mit tapferem Clane, mit lauter Männern, läutere dich, ein Gewinner von Schätzen, mit scharfen Waffen, mit schnellschießendem Bogen im Kampfe, ein unbezwungener Bezwinger der Feinde in den Schlachten!
4. Weite Triften, Sicherheit schaffend läutere die beiden vereinigten Glücksgöttinnen Himmel und Erde herbei! Das Wasser, die Morgenröten, die Sonne, die Kühe suche zu gewinnen und brause uns große Gewinne zusammen!
5. Berausche, o Soma, den Varuna, berausche Mitra, berausche Indra, o Saft, o Pavamana, den Vishnu; berausche das Marutheer, berausche die Götter, berausche den großen Indra, o Saft, zum Rausche!
6. Also läutere dich, wie ein umsichtiger König mit Wucht, alle Unfälle abwehrend! O Saft, gib der wohlgesetzten Rede Schwung! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!



9,91. An Soma


1. Galoppierend ist er losgesprengt wie in einem Wagenrennen, mit Verständnis nachdenkend, der erste Denker. Die zehn Schwestern treiben das Zugtier auf dem Schafrücken zu seinen Sitzen.
2. Zur Einladung des himmlischen Volkes ist der Saft von den dichterischen Nahussöhnen ausgepreßt, der Unsterbliche, der von den sterblichen Männern mittels Schafwolle, Kuhmilch und Wasser aufgeputzt hervorkommt.
3. Der brüllende Bulle, der Stengel, treibt für ihn, den Bullen, sich läuternd die weiße Kuhmilch heraus. Auf tausend staublosen Wegen geht der in Versen Redende, Wortkundige als Sonne durch die Seihe.
4. Zerbrich auch die festen Sitze des Unholds; dich läuternd schließe die Gewinne auf, o Saft! Spalte von oben mit wuchtender Waffe den, der sie sich holt, mögen sie nah oder fern sein.
5. Mache du wie vormals der neuesten wohlgesetzten Rede die Pfade bereit, du Allbegehrter! Die hohen Gewinne, die dem Neider unerträglich sind, die möchten wir von dir erlangen, du Vielwirkender, Viehreicher.
6. Also dich läuternd schenke uns Wasser, Sonnenlicht, Kühe, viele leibliche Kinder; schenke uns Glück, weite Flur, Lebenslicht, o Soma, laß uns noch lange die Sonne sehen!



9,92. An Soma


1. Es kreist der falbe Stengel ausgepreßt in der Seihe um. Wie ein Wagen schoß er los zum Gewinn getrieben. Er hat den indrischen Ton erreicht, während er geläutert wird. Den Göttern ward er durch seine Labungen wohlgefällig.
2. Der männlich Blickende ist gekommen, in der Seihe seinen Namen annehmend, der Seher in seiner Wiege. Er setzt sich in die Camugefäße wie der Hotri auf seinen Sitz. Ihm sind die sieben redekundigen Rishi´s genaht.
3. Der weise Pfadfinder, der allen Göttern gehörige Soma geht sich läuternd an seinen ständigen Sitz. Er pflegt bei allen Dichtungen gern zu verweilen. Der Kluge macht die fünf Völker zu seinem Gefolge.
4. In deinem Geheimnis sind, o Soma Pavamana, all diese dreimal elf Götter. Zehn Finger putzen dich aus eigenem Antrieb über dem Schafrücken; es putzen dich die sieben jüngsten Ströme.
5. Das soll von Pavamana wahr sein, worin alle Dichter übereinkommen, daß er dem Tage Licht schuf und Raum. Er half dem Manu weiter, dem Dasyu schuf er feindliche Begegnung.
6. Wie ein echter Hotri um die Plätze an denen die Opfertiere sind, herumwandelnd, wie ein echter König in die Versammlungen wandelnd, ist der sich läuternde Soma in die Krüge gegangen, wie ein Büffeltier in den Wäldern, in den Holzgefäßen sich niederlassend.



9,93. An Soma


1. Die zusammen aufgewachsenen Schwestern putzen ihn, die zehn Gebete, die den Weisen ablaufen lassen. Der Falbe überholte der Sonne Kinder; er ist in die Kufe gelangt wie ein siegreicher Renner ans Ziel.
2. Wie ein Junges mit den Mutterkühen brüllend hat sich der Bulle, der Vielbegehrte, mit den Gewässern vereinigt. Wie ein junger Mann, der zur Frau zum Stelldichein geht, kommt er im Kruge mit den Kühen zusammen.
3. Und das Euter der Kuh ist angeschwollen, der weisheitsreiche Saft hat Ströme im Gefolge. Die Kühe mischen und bedecken mit ihrer Milch sein Haupt in den Camugefäßen wie mit frisch gewaschenen guten Sachen.
4. Laß uns willig, du geläuterter Saft, mit den Göttern Reichtum an Rossen zukommen! Willig soll die Purandhi zu uns her auf ihrem Wagen fahren, um Schätze zu schenken!
5. Nun teile uns Reichtum an Männern zu, dessen Freundschaft begehrt ist, allschimmernden, wann du dich läuterst! Das Leben des Lobredners werde verlängert, o Saft! - Recht bald am Morgen soll sich der einstellen, der durch die Weisheit Schätze erwirbt!



9,94. An Soma


1. Wenn um ihn die Dichtungen wetteifern wie die Auszeichnungen um einen siegreichen Renner, wie die Clane um die Sonne, dann läutert er sich einem Seher gleichend, indem er die Gewässer erwählt und das Gebet, wie einen Pferch zur Viehaufzucht, sich aussucht.
2. Indem er abermals die Form des Unsterblichkeitstrankes enthüllt - vor dem Sonnenfinder breiten sich die Welten aus. Die Gebete, die anschwellen wie die Kühe auf der Frühweide, haben ordnungsgemäß dem Safte entgegengebrüllt.
3. Wenn der Seher alle Sehergaben umfaßt, alle Welten wie ein tapferer Wagenheld die Feinde, dem Sterblichen bei den Göttern Ansehen bereitend, und dem Tüchtigen aufs neue Reichtümer bei den vielseitigen Göttern -
4. Zur Herrlichkeit geboren ist er zur Herrlichkeit hervorgekommen; den Sängern verleiht er Herrlichkeit und Kraft. Mit Herrlichkeit sich umkleidend gingen sie in die Unsterblichkeit ein. Die Kämpfe um ihn, der einen festen Schritt hat, erfüllen ihren Zweck.
5. Fließe, um Labsal, Stärkung, Roß, Rind zu gewinnen; schaffe weites Licht, berausche die Götter! Denn all das ist für dich leicht zu erzwingen; o Pavamana Soma, du verdrängst die Feinde.



9,95. An Soma


1. Der Falbe wiehert laut, wenn er hersprengt; er läutert sich und setzt sich in den Bauch des Holzgefäßes. Von den Männern gezügelt macht er die Kuhmilch zu seinem Festgewand. Dann erzeugt er aus eigener Kraft die dichterischen Gedanken.
2. Indem der Falbe auf den Weg der Ordnung lossprengt, treibt er die Rede vor wie der Ferge das Schiff. Der Gott offenbart der Götter geheime Namen, um sie auf dem Barhis zu verkünden.
3. Wie die Wogen der Gewässer sich überstürzend eilen die dichterischen Gedanken hervor auf Soma zu. Ehrfürchtig nahen sie sich und gesellen sich ihm und gehen verlangend in den Verlangenden ein.
4. Ihn, der sich sauber macht auf dem Rücken der Seihe wie ein Büffel auf dem Rücken des Berges, den Stier, den Stengel, der auf dem Berge wächst, melken sie. Dem Verlangenden schließen sich die Gebete an. Trita trägt den Varuna im Meere.
5. Zur Rede auffordernd, wie der Upavaktri zur Rede des Hotri, entbinde bei deiner Läuterung die Dichtung, o Saft! Da du und Indra, ihr beide, die Macht zum Glück habt, so möchten wir die Herren der Meisterschaft sein.



9,96. An Soma


1. Als tapferer Heerführer zieht er Kühe begehrend aus an der Spitze der Wagen. Kampffroh ist sein Heer. Die Indraanrufungen macht er für die Freunde glückbringend; Soma legt seine grellen Gewänder an.
2. Die goldenen Finger putzen sein goldfarbiges Roß unablässig unter Verbeugungen, die das Roß zur Eile treiben. Als Freund besteigt er Indra´s Wagen. Durch ihn gelangt der Wissende zur Gunst des Gottes.
3. Läutere du dich, o Gott, für unseren Gottesdienst, zu hohem Genuß als Indra´s Getränk, o Soma! Wasser schaffend und diesen Himmel regnen lassend mach uns die Bahn noch breiter als breit, indem du dich läuterst!
4. Läutere dich gegen Raub und Totschlag, zum Wohlsein, zu hoher Vollkommenheit! Das wünschen alle diese Freunde; das wünsche ich, o Soma Pavamana.
5. Soma läutert sich, der Erzeuger der Gedanken, der Erzeuger des Himmels, der Erzeuger der Erde, der Erzeuger des Agni, der Erzeuger des Surya, der Erzeuger des Indra und der Erzeuger des Vishnu.
6. Der Hohepriester der Götter, der Pfadfinder der Seher, der Rishi unter den Beredten, der Büffel unter den wilden Tieren, der Adler unter den Geiern, die Axt für die Bäume, geht Soma laut redend durch die Seihe.
7. Er hat der Rede Welle hervorgewirbelt wie der Strom die Welle, er die Lobreden, die Gedanken, der Soma Pavamana, der diesen diesseitigen Opferverbänden ins Herz schaut, der Bulle steigt auf die Kühe, sich auskennend.
8. Du der Berauschendste, in den Kämpfen unüberwundene Überwinder, rinne mit tausendfachem Samen nach dem Siegerpreis, für Indra dich läuternd, o Saft, gedankenreich, bring die Woge des Stengels in Bewegung, nach den Kühen verlangend!
9. Der beliebte, gottbegehrte, erfreuende Soma kreist für Indra zum Rausche in dem Kruge. Der Saft zieht in tausend Strahlen, hundert Siegerpreise gewinnend, wie ein sieggewinnendes Gespann in die Schlachten.
10. Als allererster Schätzefinder geboren, im Wasser geputzt, auf dem Stein gemolken, vor übler Nachrede schützend, der König der Welt möge geläutert für das Segenswort den rechten Weg ausfindig machen.
11. Denn mit dir, o Soma, haben unsere weisen Väter vormals ihre Taten getan, o Pavamana. Ein unüberwundener Überwinder öffne du die Schranken; sei gegen uns freigebig mit Söhnen und Rossen!
12. Wie du dich für Manu kraftspendend geläutert hast, die Feinde erschlagend, einen Ausweg findend, von Opferspenden begleitet, so läutere dich Reichtum bringend! Geselle dich zu Indra, bring deine Waffen zum Vorschein!
13. Läutere dich, o Soma, versüßt, ordnungsgemäß, in Wasser dich kleidend, auf dem Schafrücken! Setz dich in die schmalzigen Kufen, berauschendst, ergötzend als Indra´s Getränk!
14. Läutere mit hundert Strömen den Regen vom Himmel herab, tausendgewinnend, nach dem Siegerpreis strebend bei der Götterladung! Mit den Strömen in dem Kruge zusammenbrüllend, mit den Kühen, unsere Lebenszeit verlängernd.
15. Dieser Soma, der unter Gebeten geläutert wird, entgeht wie ein siegreicher Renner den Feinden. Wie gemolkene Milch ist die Milch der Aditi rasch zur Hand, breit wie ein Weg, wie ein Zugroß lenksam.
16. Gutbewaffnet, von den Pressenden geläutert, fließe deinem lieben Geheimnamen entgegen, dem Siegerpreis entgegen wie ein Rennpferd aus Ruhmbegierde, dem Vayu entgegen, den Kühen entgegen, o Gott Soma!
17. Das neugeborene Kind, das begehrenswerte, machen sie sauber; die Marut mit ihrer Heerschar machen das Zugpferd schön. Ein Seher durch seine Reden, ein Seher an Sehergabe geht Soma laut redend über die Seihe.
18. Der wie ein Rishi denkend, zum Rishi machend, das Sonnenlicht gewinnend, tausend Weisen kennend, der Seher Pfadfinder ist, der Büffel, der seine dritte Form gewinnen möchte, der Soma tut es an Pracht dem prangenden Herrscher gleich, der Lobsänger.
19. In dem Camugefäß sitzend wie ein Falke, der die Flügel ausbreitende Vogel, der die Kühe findende Tropfen, Waffen tragend, der Wasserwoge, der Meerflut sich gesellend, verkündet der Büffel seine vierte Form.
20. Wie ein schöner Jüngling seinen Körper putzend, wie ein Rennpferd laufend, um die Preise zu gewinnen, die Kufe umkreisend wie ein Bulle die Herde, ist er brüllend in die beiden Camugefäße eingezogen.
21. Läutere dich, o Saft, dich in voller Herrlichkeit läuternd; brüllend umfließe die Wollhaare! Spielend zieh in die beiden Camugefäße ein, wenn du geläutert wirst! Den Indra soll dein berauschender Saft berauschen!
22. Seine großen Ströme haben sich ergossen; mit Kuhmilch gesalbt ist er in die Krüge eingezogen. Die Melodie dazu machend geht der Melodische, Redekundige brüllend hin wie zu des Freundes Schwester.
23. Du gehst, o Pavamana, die Feinde aus dem Felde schlagend, wie der Buhle zur Liebsten, der besungene Saft. In die Holzkufe sich setzend wie der fliegende Vogel auf den Baum, pflegt sich der geläuterte Soma in die Krüge zu setzen.
24. Deine, des Pavamana, Glanzlichter kommen, o Soma, wie eine junge Frau, wie leicht zu melkende Kühe, die schöne Milchstrahlen geben. Der Falbe wird ins Wasser gegossen, der Vielbegehrte; er brüllte im Kruge der Gottverlangenden.



9,97. An Soma


1. Auf sein eigenes Geheiß und Betreiben geläutert hat der Gott seinen Saft mit den Göttern geteilt. Ausgepreßt umkreist er die Seihe lautredend wie der Hotri die abgesteckten Plätze mit Opfertieren.
2. In schöne hochzeitliche Gewänder sich kleidend, als der große Seher, der vertrauliche Worte redet, galoppiere in den beiden Camugefäßen geläutert, weitschauend, über die Göttereinladung wachend!
3. Der Liebling wird auf dem Schafrücken geputzt, der Geehrtere unter den Geehrten, unser Landsmann. Rausche zu, rinne, wann du geläutert wirst! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!
4. Stimmet den Gesang an! Wir wollen die Götter preisen. Bringet den Soma in Lauf zu großem Gewinn! Süß soll er sich läutern, durch die Schafhaare fließend. Er setze sich nach den Göttern verlangend, durch die Schafhaare fließend. Er setze sich nach den Göttern verlangend in unseren Krug.
5. Indem der Saft zu der Götter Freundschaft eingeht, läutert er sich in tausend Strömen zum Rausche; von den Männern gepriesen nach der früheren Weise, hat er den Indra aufgesucht zu großem Glücke.
6. Rinne als Falbe geläutert dem Sänger zu Reichtum; zu Indra soll dein Rausch kommen, um Gewinn davonzutragen! Fahr auf gleichem Wagen mit den Göttern zu freigebiger Schenkung! - Behütet ihr uns immerdar mit eurem Segen!
7. Wie Usanas Seherweisheit redend verkündet der Gott der Götter Geschlechter. Hochgebietend, von reiner Sippe, lauter geht er lautredend hin mit dem Fuße als Eber.
8. Wie Gänse haben die Vrisagana´s sich von daheim zu Tripala Manyu in das Haus begeben, zum preislichen Pavamana die Freunde. Gemeinsam erheben sie ihre unvergeßliche Stimme.
9. Er rennt den Laufschritt des weitschreitenden Vishnu, für den ausgelassen Spielenden reichen die Kühe nicht hin. Der Spitzhörnige nimmt seine Völle an; am Tage erscheint er als Falber, des Nachts als Schimmel.
10. Der Saft, der Preisrenner, der die Kühe würdigt, läutert sich, der Soma, der in Indra die Kraft weckt, zum Rausche. Er schlägt den bösen Geist, hält die Unholdinnen ab, einen Ausweg schaffend, der König des Opferbundes.
11. Und im Strome sich mit Süßem füllend läutert sich durch die Haare fließend, von den Steinen gemolken, der Saft, der sich der Freundschaft Indra´s erfreut, der berauschende Gott zu des Gottes Rausch.
12. Der Geläuterte läutert sich für seine lieben Namen, der Gott, indem er die Götter mit seinem würzigen Nasse tränkt. Der Saft nimmt zu den rechten Zeiten seine Eigenschaften an; er hat sich auf dem Schafrücken in die zehn Finger eingehüllt.
13. Der rote Stier, der den Kühen entgegenbrüllt, geht Erde und Himmel erdröhnend machend. Man hört seine Stimme wie die Indra´s im Kampfe; er rinnt, indem er diese Rede offenbart.
14. Würzig, von Milch schwellend gehst du, den süßen Stengel in Fluß bringend. Während du dich läuterst, gibst du den Ton an, wann du für Indra umgegossen wirst, o Soma.
15. So läutere dich, berauschend zum Rausche, mit den Schlägen die des Wasserfassers parierend. Weiße Farbe annehmend fließe uns, nach den Kühen verlangend, wann du umgegossen bist, o Soma!
16. Mit uns zufrieden, o Saft, schaffe gute Wege, gute Pfade! Läutere dich auf breiter Bahn, weiten Raum schaffend! Wie mit dem Hammer alle Fährlichkeiten zerschlagend rinne oben auf dem Schafrücken!
17. Ströme uns den himmlischen Regen her, den eiligen, labenden, dem Hausstand zuträglichen, dessen Gabe rasch ist! Rinne, indem du wie die schlichten Wollzotten diese nächsten Freunde, die Ayu´s, aussuchst, o Saft!
18. Löse, wenn du dich läuterst, das Verknotete wie einen Knoten, scheide den geraden und den krummen Weg, o Soma! Wie ein Hengst mögest du wiehern, wenn du, der Falbe, lossprengst; laufe, o Gott, als junger Mann, der ein eigenes Haus hat aus Pastyavat!
19. Der Götterschaft zum Rausche erwünscht, o Saft, rinne oben auf dem Schafrücken; in tausend Strömen, duftend, untrügbar laufe ab, um den Siegerpreis in der männer-bezwingenden Schlacht zu gewinnen!
20. Die ohne Zügel, ohne Wagen, ungeschirrt, wie Rennpferde im Wettrennen losgelassen werden, diese klaren Somasäfte rinnen. Ihr Götter, kommet her, um sie zu trinken!
21. So umfließe, o Saft, zu unsrer Göttereinladung die Wolkenflut in den Camugefäßen! Soma soll uns begehrenswerten großen gewaltigen Reichtum an Söhnen schenken!
22. So oft ihn die Rede aus dem Geiste des schauenden Sehers heraus formte oder bei der Entscheidung angesichts des besten Stückes Vieh, da kamen nach Wunsch zu dem Safte als dem beliebten Gatten voll Verlangen die Kühe in dem Kruge.
23. Der himmlische Gabenspender strömt gabenschwellend hervor; der Weise, das verkörperte Gesetz, läutert sich für die Opfersatzung. Er ward der maßgebende König eines jeden, der zur Opfergemeinschaft gehört. Mit zehn Zügeln ward er reichlich vorangebracht.
24. Durch die Seihen geläutert ist der wie ein Herrscher blickende König über Götter und Sterbliche, der Herr der Reichtümer abermals erschienen. Der Saft hält das werte Gesetz in Ehren.
25. Wie ein Rennpferd zum Ruhme nach Gewinn, so rinne zu des Indra und Vayu Ladung! Gib uns tausend große Labsale; sei uns, o Soma, Schätzefinder, wann du dich läuterst!
26. Göttereinladend sollen die eingegossenen Somasäfte uns ein Haus mit tüchtigen Söhnen herströmen, Gunst erbittend, allbegehrt, gleich den Hotri´s die Götter im Himmel verehrend, sehr erfreuend.
27. So läutere dich, o Gott, für die Götterschaft zu hohem Genuß, als der Götter Getränk, o Soma, denn wir sind in großem Wettstreit begriffen. Setze beide Welten in guten Stand, indem du dich läuterst!
28. Wie ein Roß wieherst du von den Bullen angeschirrt, furchtbar wie ein Löwe, schneller als der Gedanke. Auf den herwärtsführenden Wegen, die die richtigsten sind, läutere dich, uns Wohlwollen bringend, o Saft!
29. Hundert gotterzeugte Ströme haben sich ergossen, diese Tausende reinigen die Seher. O Saft, läutere uns Lohn vom Himmel; du bist der Anführer großen Reichtums!
30. Es haben sich seine Ergüsse ergossen wie die des Himmels, wie die Bahnen der Tage. So wenig als ein König bricht der Weise den Freundesbund. Sich nach unseren Absichten richtend wie der Sohn nach denen seines Vaters, läutere du diesem Clane Schutz vor Gewalttat zu!
31. Deine süßen Ströme haben sich ergossen, während du geläutert durch die Schafhaare gehst. O Pavamana, du läuterst dich als Essenz der Kühe. Sobald du geboren wardst, hast du die Sonne mit Strahlen angeschwellt.
32. Den Weg des Gesetzes entlang brüllend offenbarst du als Geklärter das Wesen des Göttertrankes. Du läuterst dich für Indra, berauschend, mit der Seher Dichtungen deine Stimme entsendend.
33. Als himmlischer Adler blicke herab, o Soma, deine Ströme mit dem Opferwerk befruchtend bei der Götterladung! Geh, o Saft, in den somafassenden Krug ein, geh brüllend bis zum Strahl der Sonne!
34. Drei Stimmen setzt der Wagenlenker in Bewegung, die Erkenntnis des Gesetzes, den Gedanken der heiligen Rede. Die Kühe kommen, sich nach dem Kuhherrn zu erkundigen, zu Soma kommen verlangend die Dichtungen.
35. Zum Soma kommen die Milchkühe verlangend, brüllend, zum Soma sich befragend kommen mit Gebeten die Redekundigen. Der ausgepreßte Soma wird geläutert, indem er gesalbt wird. In den Soma stimmen zusammen die Loblieder, die Tristubh´s ein.
36. Also, o Soma, umgegossen, geläutert, läutere uns Glück zu! Zieh in Indra ein mit hohem Schalle, verstärke die Rede, rufe die Freigebigkeit hervor!
37. Der Wachsame, Beredsame hat die rechten Wege der Gedanken beschritten, sich läuternd hat sich Soma in den Camugefäßen gesetzt, den die ergebenen Paare pflegen, die Adhvaryu´s, die handfertigen Wagenfahrer.
38. Sich läuternd wie einer, der in sich in die Sonne legt, hat er beide Welten erfüllt; er hat sie aufgeschlossen, mit dessen Beistand sie gar Liebes gewinnen. Er möge doch uns Reichtum wie dem Sieger den Gewinn darreichen.
39. Er ist der stärkende Stärker, der geläuterte Soma. Der Belohnende stand uns mit seinem Lichte bei, mit dem unsere Vorväter, die Spurenkundigen, Himmelsfindenden, den Fels seiner Kühe beraubten.
40. Der Ozean hat gebrüllt bei seiner ersten Ausbreitung, die Geschöpfe erzeugend, der König der Welt. Der Bulle Soma ist in der Seihe auf dem Schafrücken hoch gewachsen, der ausgepreßte Saft.
41. Diese große Tat hat der Büffel Soma getan, daß er, der Keim der Gewässer, die Götter sich erkor. Er legte, sich läuternd, in Indra die Stärke; der Saft erzeugte das Licht der Sonne.
42. Berausche den Vayu, daß er rasch komme und schenke, berausche Mitra und Varuna, wenn du geläutert wirst! Berausche das marutische Heer, berausche die Götter, berausche Himmel und Erde, Gott Soma!
43. Läutere dich gerade, das Krumme zerstörend, die Krankheit vertreibend und die Verächter, deine Milch mit der Milch der Kühe vermischend! Du bist des Indra Freund, wir sind deine Freunde.
44. Läutere uns zu die Würze des Süßen, den Quell des Gutes zu, läutere uns einen Mann und Glück zu! Sei schmackhaft für Indra, o Saft, wann du dich läuterst, und läutere uns Reichtum aus dem Meere her!
45. Der in Strömen ausgepreßte Soma ist wie ein angesporntes Rennpferd, wie ein Strom abwärts geflossen, den Preis gewinnend. Er hat sich in den hölzernen Schoß gesetzt, sich läuternd. Der Saft ist mit den Kühen, mit dem Wasser zusammengeflossen.
46. Dieser Soma wird für dich, Indra, in den Camugefäßen geläutert, der Einsichtsvolle, Kraftvolle für den Verlangenden, der sonnenäugige Wagenfahrer von echtem Mute, der wie der Wunsch der Gottverlangenden sich ergossen hat.
47. Er, der sich in alter Jugendfrische läutert, vor der Sonnentochter seine bisherigen Gestalten verbergend. Im Wasser einen dreifachen Schutz umlegend geht er lautredend wie ein Hotri in den Opferversammlungen.
48. Nun fließe du als Wagenfahrer ab, Gott Soma, in den beiden Camugefäßen geläutert, im Wasser recht schmackhaft, versüßt, ordnungsmäßig, der du in deinem Sinne aufrichtig bist wie Gott Savitri.
49. Fließe einladend zu Vayu, wann du gepriesen wirst, zu Mitra und Varuna, wann du geläutert wirst, zu dem Herrn, der die Gedanken anregt, dem Wagenfahrer, zu dem bullengleichen Indra mit der Keule im Arm!
50. Fließe, um gutkleidende Kleider zu gewinnen, um gutmelke Kühe zu gewinnen, wenn du geläutert wirst, um uns blinkende Goldsachen zum Tragen zu bringen, um Rosse samt Wagen zu gewinnen, Gott Soma!
51. Fließe, um uns himmlische Güter, um alle irdischen Güter zu gewinnen, wann du geläutert wirst, um gleich Jamadagni uns den Namen eines Rishi zu gewinnen, durch den wir zu Reichtum gelangen können!
52. Durch diese Läuterung läutere uns die genannten Güter her, rinne in den Mamscatva-See, o Saft! Auch ein Bradhnaroß sei darunter, rasch wie der Wind; auch möge der weisheitsvolle Soma dem Renner einen Herrn geben.
53. Und läutere diese durch deine Läuterung uns zu an der berühmten Furt des Sravayya, der Ruhmbringenden. Der Naiguta möge uns zur Freude die sechzigtausend Schätze wie die Früchte vom reifen Baume herabschütteln.
54. Diese beiden machen seinen großen Namen Bulle aus, sein Ungestüm und seine Waffe, sei es bei Mamscatva, sei es bei Prisana. Er schläferte die Schwätzer ein und beschneite sie. Wende die Feinde ab, von hier die Toren ab!
55. Zu drei ausgespannten Seihen kommst du; an einer läufst du ab, wenn du geläutert wirst. Du bist Bhaga, du bist der Geber der Gabe, du bist der Freigebige für die freigebigen Gönner, o Saft.
56. Dieser allwissende, gedankenreiche Soma läutert sich, der Herr der ganzen Welt; Tropfen hervortreibend, unter weisen Reden geht der Saft mitten durch das Schafhaar hindurch.
57. Den Saft lecken unbeirrt die Büffel; auf seinen Spuren werden die Seher lautbar wie die Geier. Ihn treiben die Kundigen mit zehn Fingern zur Eile; sie mischen seine Farbe mit des Wassers Safte.
58. Mit dir, dem Pavamana, o Soma, wollen wir im Kampfspiel jedesmal den höchsten Wurf tun. Das sollen uns Mitra und Varuna gewähren, Aditi, die Sindhu, die Erde und der Himmel!







4. Gruppe        Die Anustubh-Gruppe


9,98. An Soma


1. Fließe, um uns siegverleihendsten Reichtum zu gewinnen, der vielbegehrt, o Saft, tausendaufwiegend, glanzvoll ist, welcher den des Vibhvan noch übertrifft.
2. Dieser hat ausgepreßt sich die Schafwolle umgelegt wie der Krieger auf dem Wagen den Panzer. Von Holz umkleidet ist der Saft, zur Eile getrieben, in Strömen geflossen.
3. Dieser ausgepreßte Saft ist auf der Schafwolle umgeflossen, rauscherregt, der bei dem Opfer mit dem Strome aufrecht geht wie Agni mit seiner Glut, nach der Kuhmilch begierig.
4. Denn du, o Gott, erstrebst für jeden opferwilligen Sterblichen Gut, tausendfältigen Reichtum, der hundert Leben hat, o Saft.
5. Wir wollen an diesem deinem vielbegehrten Gute, du Guter, du Vritratöter, an dem Speisegenuß, an deiner Gunst als die Allernächsten teilhaben, du Reicher.
6. Welchen Selbstherrlichen, die zweimal fünf Schwestern, wenn er von den Steinen zerstoßen ist, baden, des Indra liebwerten Freund, den Wellenschlagenden.
7. Sie durchläutern diesen begehrten goldgelben braunen Soma mit dem Haarsieb, der mit seinem Rausche bei allen Göttern herumgeht.
8. Denn durch seine Gunst wird euch, ihr Trinkenden, ein kraftwirkendes Mittel, der den freigebigen Herren hohen Ruhm verschafft, wie die Sonne begehrt.
9. Dieser Saft wurde bei den Opfern als euer beider Sohn geboren, ihr menschlichen Rodasi, der Gott, ihr Göttinnen, der Bergbewohner. Den preise ich, ohne einen Fehler zu machen, unter lautem Schalle.
10. Für Indra, den Vritratöter, wirst du, Soma, zum Trunke eingegossen und für den Herrn, der Dichtersold gibt, für den Gott, der auf dem Opfersitze sitzt.
11. Diese uralten Somasäfte sind am frühen Morgen auf die Seihe geflossen, indem sie die Schlichekundigen, diese Toren in der Frühe weit fortpusten.
12. Diesen Voranleuchtenden möchten wir, ihr Freunde, und ihr, die freigebigen Gönner, erlangen, der wagenhohen Lohn bringt.



9,99. An Soma


1. Dem Begehrten, Mutigen spannen sie den Bogen, die Kraft; es weben dem Asura ein weißes Festgewand die Finger, die sich groß fühlen im Anbeginn der Reden.
2. Und bei Nacht zugerichtet, taucht er ein nach den Siegespreisen, wenn des Vivasvat Gebete den Falben zum Lauf antreiben.
3. Seinen Rauschtrank machen wir sauber, der von Indra am meisten getrunken wird, den vorher die Rinder mit ihren Mäulern gesaugt haben und jetzt die Opferveranstalter.
4. Dem sich Läuternden haben sie mit altem Gesangeslied zugesungen, und die frommen Gedanken verlangen nach ihm, die der Götter Namen führen.
5. Den mit Wasser Besprengten läutern sie in dem Schafhaar, den Standhaften. Die Nachsinnenden wünschen ihn wie einen Boten zu senden, um von den Göttern zuerst bedacht zu werden.
6. Geläutert setzt sich der berauschendste Soma in den Camugefäßen nieder. Wie ein Bock in das Tier seinen Samen hineinlegend, zeigt der Meister der Dichtung seine Beredsamkeit.
7. Der Gott wird von den Werktüchtigen geputzt, für die Götter ausgepreßt. Da er sich bewußt ist, daß er zu ihnen gehört, taucht er in die großen Gewässer ein.
8. Ausgepreßt und von den Männern gezügelt, wirst du, Saft, auf die Seihe abgeleitet. Für Indra setzest du dich als der Berauschendste in den Camugefäßen nieder.



9,100. An Soma


1. Sie schreien ihm ohne Falsch zu, dem liebwerten Freunde des Indra. Wie ein neugeborenes Kalb im ersten Lebensalter belecken ihn die Mütter.
2. Geläutert bring uns, o Somasaft, doppeltstarken Reichtum zu! Du mehrest alle Güter im Hause des Opferspenders.
3. Laß den vom Geiste geschirrten Gedanken los wie der Donner den Regen! Du, Soma, mehrest die himmlischen und irdischen Güter.
4. Dein, des Ausgepreßten, Strom schießt im Bogen wie das Roß des Siegers eilig durch das Schafhaar wie ein gewinnender Preisrenner.
5. O Seher Soma, läutere dich in Strömen uns zu Rat und Tat, für Indra zum Trunke ausgepreßt, für Indra, für Mitra und Varuna!
6. Läutere dich als der erste Gewinner des Siegerpreises in der Seihe, in Strömen ausgepreßt, für Indra, für Vishnu, für die Götter, du der Süßeste, o Soma!
7. Dich lecken ohne Falsch die Mütter, den Falben in der Seihe, wie Milchkühe das neugeborene Kalb, o Pavamana, wenn du dich ausbreitest.
8. O Pavamana, nach großem Ruhme ziehst du aus mit deinen wunderbaren Strahlen. Kraftbewußt zerstörst du alle Finsternis im Hause des Opferwilligen.
9. Du Hochgebietender bist über Himmel und Erde erhaben. Du hast dein Gewand angelegt, o Pavamana, nach deiner Herrlichkeit.



9,101. An Soma


1. Auf daß euer Trank zuvörderst siege, stoßet für den berauschenden Preßtrank den Hund Langzunge fort, ihr Freunde!
2. Der ausgepreßt in sich klärendem Strom um und vorausläuft, der Saft ist wie ein den Sieg entscheidendes Pferd.
3. Diesen ..... Soma treiben die Männer mit allseitigem Bedacht durch die Steine als Opfer.
4. Für Indra ausgepreßt sind die süßesten, berauschenden Somasäfte mit untergehaltener Seihe geflossen. Zu den Göttern sollen eure Räusche gelangen.
5. Der Saft läutert sich für Indra, also sprachen die Götter: Der Meister der Rede zeigt sich als Freigebiger, der durch seine Stärke Herr über alles ist.
6. In tausend Strömen läutert sich der Ozean, der die Rede hin und her bewegt, Soma, der Herr der Reichtümer, Indra´s Freund, Tag für Tag.
7. Dieser fließt als Pusan, als Rayi, als Bhaga, als geläuterter Soma. Der Herr der ganzen Natur hat in beide Welten Ausblick gehalten.
8. Es haben die lieben Kühe zusammen gebrüllt, auf den Rauschtrank ungeduldig. Die Somasäfte bereiten sich ihre Wege, wann sie geläutert werden.
9. Bring, o Pavamana, den Reichtum, der der stärkste ist und zum Ruhme gereicht, der die fünf Völker überbietet, durch den wir Sieger sein werden!
10. Es läutern sich die Somasäfte, für uns die besten Pfadfinder, die ausgepreßten, die makellosen Freunde, wohlgesinnt, Sonnenlicht findend.
11. Mit den Steinen ausgepreßt machen sie sich auf der Kuhhaut bemerkbar; sie rauschten uns von überall her Labsal zusammen, Gutes findend.
12. Diese geläuterten redekundigen, mit saurer Milch gemischten Somasäfte sind sichtbar geworden wie die Sonnen, zum Schmalz gern kommend und dort bleibend.
13. Dieser Rede des ausgepreßten Safts hat der Sterbliche nicht den Vorzug gegeben. Schlaget den knickerigen Hund fort wie die Bhrigu´s den Makha!
14. Der Verwandte hat sich in sein Gewand gehüllt, wie der Sohn in die Arme der Mutter, um die Milch zu genießen. Er eilt wie der Buhle zur Frau, wie der Liebhaber, um sich auf seinen Platz, den Schoß, zu setzen.
15. Er ist der Held, der Kraftwirker, der beide Welten auseinandergestemmt hat. Der Goldgelbe hat sich in die Seihe gehüllt, um wie ein Meister sich auf seinen Platz zu setzen.
16. Soma wird durch die Schafhaare auf dem Stierfell geläutert. Brüllend geht der männliche Falbe zu des Indra Treffort.







5. Gruppe        Die Usnih-Gruppe


9,102. An Soma


1. Unter Mitwirkung der großen Ströme hat der Junge, die Erkenntnis des Gesetzes fördernd, alle lieben Formen umfaßt - nun abermals.
2. In des Trita Kinnladen hat er seine geheime Stufe erreicht, mit den sieben Formen des Opfers - nunmehr seine liebe Stufe.
3. Die drei Strecken des Trita durchmißt er mit seinem Strome - auf deinem Rücken bringe Reichtum her! - seine drei Wegstrecken, - der Einsichtsvolle.
4. Den zur Herrlichkeit Geborenen unterwiesen die sieben Mütter, den Meister; er ist der beständige unter den Reichtümern, - da er sich darauf versteht.
5. In seinem Dienste sind alle Götter einmütig, ohne Falsch. Köstlich sind deine Ergötzungen, wenn sie wohlgefallen.
6. Den die Wahrheitsmehrer als Leibesfrucht, schön zu sehen, erzeugt haben, den freigebigsten Seher bei dem Opfer, den Vielbegehrten;
7. Zu dem kommen vereint von selbst die beiden jüngsten Töchter und Mütter des Gesetzes herbei, wenn sie das Opfer richtig vollziehend ihn besalben.
8. Mit Umsicht mögest du durch deine klaren Augen des Himmels Hürde öffnen, der du die Erkenntnis des Gesetzes förderst - bei dem Opfer.



9,103. An Soma


1. Auf den sich läuternden Meister Soma wird eine Rede angehoben. Mit Liedern bringe ich gleichsam den Lohn dar; er möge daran Gefallen finden.
2. Er umfließt die Schafhaare, mit Milch gesalbt. Drei Stätten bereitet sich der geläuterte Falbe.
3. In dem Schafhaar umkreist er die von Süßigkeit überfließende Kufe. Die sieben Stimmen der Rishi´s schreien ihm entgegen.
4. Der Leiter der Gedanken, der allen Göttern gehörende kreist unbeirrt um. Der sich läuternde Soma, der Goldgelbe, möge sich in beiden Camugefäßen niederlassen.
5. Fahr umher deinen göttlichen Eigenheiten folgend, mit Indra auf gleichem Wagen, du der unsterbliche Wagenfahrer von den Opferfahrern geläutert!
6. Wie ein um den Preis laufendes Gespann rinnt der Gott, für die Götter ausgepreßt, das Ziel erreichend, durch die Seihe, sich läuternd.



9,104. An Soma


1. Freunde, setzet euch hier nieder, stimmet den Gesang auf den sich Läuternden an! Schmücket ihn wie ein Kind mit Opfergebeten aus zur Herrlichkeit!
2. Lasset ihn wie ein Kalb mit seinen Müttern zusammen für einen doppeltstarken, göttereinladenden Rauschtrank, ihn, der für den Hausstand wirkt!
3. Läutert ihn, den Kraftwirker, so wie er dem Marutheere einladend, wie er dem Mitra und Varuna am genehmsten ist!
4. Dir, der uns das Gut ausfindig macht, schrieen die Stimmen entgegen; in Kuhmilch kleiden wir deine Farbe.
5. Du, o Herr der Rauschtränke, o Saft, mundest den Göttern. Sei der beste Pfadfinder wie ein Freund für seinen Freund!
6. Schaff uns gänzlich den Unhold, jeden Atrin, den doppelzüngigen Gottlosen vom Halse, halte die Not von uns ab!



9,105. An Soma


1. Auf ihn, der sich euch, ihr Freunde, zum Rauschtrank läutert, stimmet den Gesang an! Wie ein Kind, so richten sie ihn mit Opfergebeten, mit Lobsprüchen her.
2. Wie ein Kalb wird der zur Eile getriebene Saft mit seinen Müttern vereinigt, der göttereinladende Rauschtrank, mit Gedichten herausgeputzt.
3. Er ist der Wirkenskraft förderlich, er soll dem Marutheer einladend sein; dieser Süßeste ist für die Götter ausgepreßt.
4. Ströme uns, o verständiger Saft, wenn ausgepreßt, Kuh- und Roßbesitz zu! Deine reine Farbe tragen ich auf die Kuhmilch auf.
5. Du, o Herr der Falben, o Saft, der den Göttern am besten mundet, verhilf wie ein mannhafter Freund seinem Freunde zu Ansehen!
6. Halte gänzlich von uns den Gottlosen, jeden Atrin fern, als Überlegener, o Saft, die Drangsale, den Doppelzüngigen!



9,106. An Soma


1. Zu Indra, dem Bullen, sollen diese ausgepreßten Falben gehen, die Säfte, willig geboren, das Himmelslicht findend!
2. Dieser ausgepreßte Soma läutert sich für Indra, der einträgliche, daß er aufgetragen werde, den Gewinn einbringe. Soma versteht sich auf den Sieg, wofür er bekannt ist.
3. In seinem Rausche möge Indra den einträglichen Griff tun, und er trage die bullengleiche Keule, aller Gewässer Ersieger.
4. Rinne, o Soma, wachsam weiter; für Indra laufe ringsum ab, o Saft! Bring glänzenden Mut, der das Himmelslicht verschafft!
5. Für Indra läutere den bullenartigen Rauschtrank, allsichtbar, auf tausend Bahnen als weitschauender Wegbereiter!
6. Für uns der beste Pfadfinder, für die Götter am süßesten, geh brüllend auf tausend Wegen!
7. Läutere dich zur Götterladung, o Saft, mächtig in Strömen; setze dich versüßt in unseren Krug, o Soma!
8. Deine im Wasser schwimmenden Tropfen haben den Indra zum Rausche gestärkt; dich haben die Götter zur Unsterblichkeit getrunken.
9. Ihr ausgepreßten Säfte, strömet uns Reichtum zu, wann ihr euch läutert; ihr lasset den Himmel regnen, die Gewässer strömen, ihr seid Sonnenfinder!
10. Soma läuft sich läuternd, wogend durch das Schafhaar, brüllend der Rede voran, der Pavamana.
11. Mit Gebeten treiben sie den Preisrenner an, der im Holze sich tummelt, durch die Schafwolle geht. Dem Dreirückigen schallten die Lieder im Chor entgegen.
12. Er ist auf die Krüge losgesprengt um den Preis wie ein wettlaufendes Gespann; sich läuternd, die Rede hervorbringend, ist er gelaufen.
13. Der begehrte Falbe läutert sich in eiligem Lauf über die Hindernisse, den Sängern zu söhnereicher Ehre abfließend.
14. Läutere dich mit dieser Läuterung, nach den Göttern verlangend. Die Ströme der Süßigkeit haben sich ergossen; laut redend umkreisest du allenthalben die Seihe.







6. Gruppe        Die Pragatha-Gruppe


9,107. An Soma


1. Gießet von da den gepreßten Soma um, der das höchste Opfer ist, den mannhaften, der ins Wasser geflossen ist, diesen Soma hat der Priester mit Steinen ausgepreßt.
2. Dich läuternd fließe jetzt durch die Schafhaare unbeirrt, bestduftend ab! Schon wenn er ins Wasser ausgepreßt ist, berauschen wir uns an dem Tranke, indem wir dich, den Trefflichsten, mit Kuhmilch mischen.
3. Ausgepreßt fließt der Saft sichtbar ab, der Gottberauschende, die weitschauende Weisheit.
4. Geläutert fließest du, Soma, in Strömen, dich in das Wasser hüllend. Du, der Lohnbringer, setzest dich auf den ordnungsgemäßen Platz, du der goldene Born, o Gott.
5. Aus dem himmlischen Euter die liebe Süßigkeit herausmelkend hat er sich an seinen altgewohnten Platz gesetzt. Von den Männern geschüttelt rinnt der weitschauende Preisgewinner nach der aufzusuchenden Unterlage.
6. Dich läuternd fließest du, Soma, der Liebling, wachsam in dem Schafhaar um. Du wardst das beredte Oberhaupt der Angiras´; würze unser Opfer mit Süßigkeit!
7. Soma, der Lohngeber, läutert sich, der beste Pfadfinder, der beredte, hellsehende Rishi. Du wardst der Seher, der am besten die Götter einlädt. Mögest du die Sonne am Himmel aufsteigen lassen.
8. Soma wird von den Pressenden auf den Rücken der Schafe ausgepreßt und geht im Strome, der goldgelb wie der einer Stute ist, er geht in wohlklingendem Strome.
9. Ein Kuhbesitzer im Marschland, mit seinen Kühen kam er geflossen, kam Soma mit den Gemolkenen geflossen. Sie sind in die Gehege gegangen wie die Flüsse ins Meer. Der Berauschende ergießt sich zum Rausche.
10. Mit Steinen ausgepreßt läufst du, Soma, durch die Schafhaare ab. Der Falbe zieht in die beiden Camugefäße ein wie die Mannschaft in die Burg. Du hast deinen Sitz in den Holzgefäßen genommen.
11. Er wurde sauber gemacht, durch die feinen Haare des Schafs laufend wie ein um den Preis wettlaufendes Gespann, der Soma Pavamana, von den Sinnreichen zu bejubeln, von den beredten Sängern.
12. Du Soma bist für die Göttereinladung angeschwollen wie die Sindhu mit ihrer Flut. Mit der Milch des Stengels munter machend wie der berauschende Branntwein gehst du in die von Süßigkeit überfließende Kufe.
13. Der Begehrenswerte hat sich in ein weißes Gewand gehüllt, auszuputzen wie ein lieber Sohn. Ihn treiben die Werktätigen wie einen Wagen zum Lauf in dem Wasser unter ihren Händen.
14. Die lebensverlängernden Somasäfte klären sich zum berauschenden Rauschtrank auf der Höhe des Meeres, die Gedankenreichen, Berauschenden, die das Himmelslicht finden.
15. Sich läuternd durchquert er mit seiner Woge das Meer, der König, der Gott, das hohe Gesetz selbst. Er fließe nach Mitra´s und Varuna´s Bestimmung, wenn er zur Eile getrieben wird, das hohe Gesetz selbst.
16. Von den Männern gelenkt, der Begehrenswerte, Weitschauende, der König, der Meeresgott.
17. Für Indra läutert sich der Rauschtrank, für den Marutherrn der ausgepreßte Soma. In tausend Strahlen fließt er durch die Schafwolle; ihn machen die Ayu´s sauber.
18. In dem Camugefäß sich läuternd, das fromme Denken erweckend ist der Seher Soma gern bei den Göttern. Er kleidet sich in Wasser, hat sich mit Milch umhüllt, der Trefflichste, und setzt sich in den Holzgefäßen nieder.
19. In deiner Freundschaft, o Soma, bin ich Tag für Tag gern, o Saft. Viele böse Geister suchen mich heim, du Brauner; geh über diese Hemmnisse hinweg!
20. Und ich bin, o Soma, Nacht und Tag zur Freundschaft an deinem Euter, o Brauner. Über die heiß brennende Sonne hinaus sind wir gleich den großen Vögeln geflogen.
21. Im Meere sauber gemacht, du schöner Hände Würdiger, lässest du deine Stimme ausgehen. Du fließest zu rötlichem ausgebreitetem vielbegehrtem Reichtum, o Pavamana.
22. Sauber gemacht, im Schafhaar dich läuternd brülle, wie der Bulle, auf die Holzkufe hinab! Du rinnst, o Soma Pavamana, mit Kuhmilch gesalbt, zum Treffort der Götter.
23. Läutere dich für alle Dichtergaben, um den Preis zu gewinnen! Du, der Berauschende, breitest als Erster das Meer für die Götter aus, o Soma.
24. Läutere dich doch, die irdische Welt umkreisend und die himmlischen Räume nach der Ordnung, o Soma! Dich, den Glänzenden, treiben die Redekundigen mit Dichtungen, mit Gebeten an, du Weitschauender.
25. Sich läuternd sind sie im Strome durch die Seihe gesprengt, von den Marut begleitet, berauschend, die indrischen Rosse, um Erkenntnis und Erquickung zu bringen.
26. In Wasser sich hüllend umfließt er die Kufe, der von den Pressenden zur Eile getriebene Saft. Licht hervorbringend hat er die Jubellieder lautbar gemacht, indem er die Kuhmilch gleichsam zu seinem Festgewand macht.



9,108. An Soma


1. Läutere dich, Soma, für Indra als süßester, am besten ratfindender Rauschtrank, als weitaus der himmlischste Rauschtrank;
2. Du, nach dessen Trunke der Bulle sich als Bulle fühlt, bei dem Trunke dieses Sonnen-finders, dieser Soma ist unter guten Vorzeichen auf die Speisegenüsse losgegangen wie Etasa auf den Kampfpreis.
3. Denn nur du, o Pavamana, der Glanzvollste, rufst die göttlichen Geschlechter an zur Unsterblichkeit.
4. Durch den Navagva, Dadhyac das Tor aufschließt, durch den die Redekundigen in der Götter Gunst von der lieben Unsterblichkeit etwas erlangten, durch den sie Ruhm erreichten.
5. Dieser Ausgepreßte wird im Strome durch die Schafhaare geläutert, der am meisten Berauschende, der wie die Wasserwelle sein Spiel treibt.
6. Der die Wasserkühe im Fels, der die Kühe mit Kraft befreit hat - du hast einen Pferch von Rindern und Rossen eingehegt; erbrich ihn wie ein Geharnischter, du Mutiger!
7. Presset aus, gießet ihn um, wie man ein Roß begießt, den Gegenstand des Preises, der das Wasser durchdringt, den Raum durchdringt, den im Holze Lärmenden, im Wasser Schwimmenden!
8. Den tausendstrahligen Bullen, den milchreichen, lieb dem göttlichen Geschlechte, der aus dem Gesetz geboren durch das Gesetz groß geworden ist, der König, der Gott, das hohe Gesetz selbst.
9. Leuchte du zu hohem Glanz und Ruhme, Herr der Labung, o Gott, nach den Göttern verlangend! Entleere die mittlere Kufe!
10. Fahre im Galopp, du Verständiger, in den die beiden Camugefäße ausgepreßt, heran wie ein zu Wagen fahrender Clanfürst! Läutere des Himmels Regen, die Flut der Gewässer her; belebe die Gedanken zum Rindererwerb!
11. Eben diesen rauscherregten tausendstrahligen Bullen des Himmels haben sie gemolken, der alle Schätze bringt.
12. Der Unsterbliche ward als zeugender Bulle erzeugt, der das Dunkel mit dem Lichte erglüht. Von den Dichtern schön gepriesen legt er sein Festgewand an, sein dreifaches Kleid durch seine Geschicklichkeit.
13. Soma wird ausgepreßt, der der Bringer der Schätze, der Reichtümer, der Labungen, der guten Wohnsitze ist.
14. Von dem uns Indra trinken soll, von dem die Marut oder von dem Bhaga mit Aryaman, durch den wir Mitra und Varuna und den Indra zu großer Gnade bewegen können.
15. Läutere dich für Indra zum Trunke, Soma, von den Männern gelenkt, mit guten Waffen, berauschendst, süßest!
16. Geh ein in Indra´s somafassendes Herz wie die Ströme in das Meer, dem Mitra, Varuna, Vayu genehm, als höchste Stütze des Himmels!







7. Gruppe        Verschiedene Metren


9,109. An Soma


1. Rinne ringsum ab, Soma, süß für Indra, für Mitra, Pusan, Bhaga!
2. Indra soll von dir, Soma, dem Ausgepreßten, trinken zu Rat und Tat, und alle Götter!
3. So fließe für den unsterblichen hohen Wohnsitz, du der Klare, der himmlische Rahm!
4. Läutere dich, Soma, ein großes Meer, der Vater der Götter zu all deinen Formen!
5. Läutere dich klar für die Götter, Soma, für Himmel und Erde und der Nachkommenschaft zuträglich!
6. Du bist der Träger des Himmels, der klare Rahm; läutere dich in wirklicher Ausbreitung als der Preisgewinner!
7. Läutere dich, Soma, glänzend, schön abtraufend, den großen Rücken der Schafe entlang als Erster!
8. Von den Männern gelenkt, wenn er geboren ist, und geläutert möge er alle Schätze ergießen, lieblich ertönend, das Sonnenlicht findend.
9. Der geläuterte Saft möge, Nachkommenschaft erbittend, uns alle Reichtümer schaffen.
10. Läutere dich, Soma, zu Rat und Tat, wie ein Roß geschwemmt, als siegreicher Renner für den Kampfpreis!
11. Diesen Saft von dir läutern die Pressenden zum Rausche, den Soma zu großem Glanze.
12. Den neugeborenen Jungen, den Falben, machen sie in der Seihe sauber, den Somasaft für die Götter.
13. Der Saft ward geläutert, angenehm zum Rausche, im Schoße der Gewässer, der Seher zum Glück.
14. Er führt den angenehmen Namen des Indra, mit dem er alle Feinde erschlagen hat.
15. Von ihm trinken alle Götter, wenn er mit Milch gemischt und von den Männern ausgepreßt ist.
16. Ausgepreßt ist er in tausend Abflüssen über die Seihe, durch das Schafhaar weitergeflossen.
17. Der Preisrenner ist geflossen, tausendsamig, mit Wasser sauber gemacht, mit Milch gemischt.
18. Zieh fort in Indra´s Bauch, o Soma, von den Männern gelenkt, mit Steinen ausgepreßt!
19. Der Preisrenner ist losgesprengt über die Seihe für Indra, der Soma in tausend Strahlen.
20. Sie salbten ihn mit der Würze der Süßigkeit, den Saft für den Bullen Indra zum Rausche.
21. Dich, den in Wasser gekleideten Falben säubern sie für die Götter, auf daß du nach Belieben deine Formen annehmest.
22. Der Saft ergießt sich für Indra, der Gewaltige wird eingegossen, sich mit der Milch mischend, die Gewässer in Fluß bringend.



9,110. An Soma


1. Rinne fein ringsum ab, um den Siegerpreis zu gewinnen, ringsum die Feinde überwältigend. Um die Hasser zu überwinden, ziehst du als unser Vergelter aus.
2. Denn wir begrüßen dich, den Gepreßten, o Soma, im großen Reiche des Wettstreits. Du tauchst ein nach den Siegerpreisen, o Pavamana.
3. Denn du, Pavamana, hast die Sonne hervorgebracht, wenn du mit Kunst deine Milch verbreitest, mit der Kühe zutreibenden Purandhi, der Belohnung, eilend.
4. Du Unsterblicher unter den Sterblichen hast nach der rechten Vorschrift den Trunk des angenehmen Göttertranks hervorgebracht. Immerdar bist du eilend nach dem Preis gelaufen.
5. Denn du hast rühmlich immer wieder gleichsam einen unversieglichen Born erbohrt, der von Menschen getrunken wird, wie der, welcher den Bogen in den Händen trägt, mit den Pfeilen das Ziel durchbohrt.
6. Da haben gewisse Leute, die seine Bundesgenossenschaft sahen, himmlische vom Glanze der Vasu´s, ihm zugeschrieen. Er deckt wie Gott Savitri seinen verborgenen Schatz auf.
7. Auf dich, o Soma, haben die ersten Opferer ihr Denken gerichtet, um großen Sieg und Ruhm zu gewinnen. Sporne du Held uns zur Heldentat an!
8. Des Himmels allerersten Rahm, den preislichen, haben sie aus der großen Tiefe des Himmels herausgemolken. Dem Indra sangen sie bei seiner Geburt zu.
9. Wenn dann du, Pavamana, diese beiden Welten und alle diese Geschöpfe an Größe überragst, so verteile du dich wie ein Bulle, der sich auf die Herde verteilt.
10. Indem Soma Pavamana sich im Schafhaar läutert, ist er, wie ein Kind spielend, abgeflossen, in tausend Strahlen mit hundert Siegespreisen, der Saft.
11. Dieser Saft, der sich versüßt ordnungsgemäß läutert, er läutert sich für Indra, die süße Woge, den Siegespreis gewinnend, einen Ausweg findend, Lebenskraft verleihend.
12. Läutere du dich, der die Angreifer überwältigt, die Unholde abhält, die schwierigen Wege fernhält, mit guten Waffen die Feinde überwältigend, o Soma!



9,111. An Soma


1. Mit diesem goldgelben Glanze sich läuternd entgeht er allen Feinden mit seinen selbstgeschirrten Rossen wie der Sonnengott mit den selbstgeschirrten Rossen. Im Strome des ausgepreßten Soma erglänzt der Geläuterte rötlichgelb, wenn er alle seine Farben durchläuft, von den Sängern, den siebenmündigen Sängern angetrieben.
2. Du fandest jenen Schatz der Pani´s; mit den Müttern zusammen machst du im eigenen Hause sauber, mit dem Gedanken an das Gesetz in dem Hause. Wie aus der Ferne kommt dieser Gesang, woran sich die frommen Gedanken weiden. Durch die dreifachen rötlichen Kühe hat er Lebenskraft bekommen, erglänzend hat er Lebenskraft bekommen.
3. In der früheren Richtung fährt er, die Blicke auf sich ziehend; er wetteifert mit der Sonne Strahlen, ein ansehnlicher Wagen, der göttliche ansehnliche Wagen. Es sind die Preislieder gekommen, die Kräfte: sie sollen dem Indra zum Siege Lust machen, daß du und die Keule, ihr beide, nie wankend seid, in den Schlachten nie wankend.



9,112. An Soma


1. Nach verschiedener Richtung gehen ja die Kenntnisse, die Gedanken, gehen die Berufe der Leute auseinander: Der Zimmermann wünscht einen Schaden, der Arzt einen Bruch, der Hohepriester einen Somaopfernden. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
2. Mit alten Reisern, mit den Flügeln großer Vögel, mit Steinen wünscht mit Tagesanbruch der Schmied einen reichen Kunden: - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
3. Ich bin Poet, Papa ist Arzt, die Mama füllt den Mahlstein auf. Mit verschiedenen Kenntnissen nach Gut strebend sind wir hinter dem Verdienst her wie hinter Kühen. - Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
4. Das Zugpferd wünscht den leichten Wagen, die Spaßmacher Gelächter, das Glied die behaarte Ritze; Wasser wünscht der Frosch.- Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



9,113. An Soma


1. Den Soma in Saryanavat soll Indra, der Vritratöter, trinken, sich Kraft zulegend, wenn er eine große Heldentat vollbringen will. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
2. Läutere dich, Herr der Weltpole, du belohnender Soma aus Arjika! Unter aufrichtiger Rede, mit Wahrhaftigkeit, mit Glauben und Inbrunst ausgepreßt, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
3. Den von Parjanya großgezogenen Büffel brachte die Tochter des Surya mit. Ihn nahmen die Gandharven in Empfang; sie legten diesen Saft in den Soma. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
4. Recht redend, du Rechtglänzender, wahr redend, du Wahrhandelnder, Gläubigkeit redend, o König Soma, vom Verrichter zurechtgemacht, o Soma, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
5. Es laufen zusammen die Reste des wahrhaft Gewaltigen, Hohen; es kommen die Säfte des Saftigen zusammen. Unter feierlicher Rede geläutert, o Falber, fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
6. Wo, o Pavamana, der Hohepriester in gebundener Rede sprechend mit dem Preßstein in der Hand bei Soma sich erhaben fühlt, durch den Soma Wonne wirkend, da fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
7. Wo das ewige Licht ist, in welche Welt die Sonne gesetzt ist, in diese versetze mich, o Pavamana, in die unsterbliche, unvergängliche Welt! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
8. Wo Vivasvat´s Sohn, der Yama, König ist, wo der verschlossene Ort des Himmels ist, wo jene jüngsten Gewässer sind, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
9. Wo man nach Lust wandeln darf im dreifachen Firmament, im dreifachen Raume des Himmels, wo die lichtvollen Welten sind, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
10. Wo die Wünsche und Neigungen erfüllt werden, wo der Höhepunkt der Sonne ist, wo die Geisterspeise und Sättigung ist, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
11. Wo Wonnen, Freuden, Lüste und Belustigungen wohnen, wo die Wünsche des Wunsches erlangt werden, dort mache mich unsterblich! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!



9,114. An Soma


1. Wer den Formen des sich läuternden Safts nachgegangen ist, von dem sagen sie, er werde kinderreich, wer deinen Sinn, o Soma, befriedigt hat. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
2. O Rishi Kasyapa, deine Lobreden durch der Liederdichter Lobgesänge noch vermehrend, huldige du dem König Soma, der als der Pflanzenherr geboren ward! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
3. Sieben sind die Weltpole mit verschiedenen Sonnen, sieben Hotri´s die Opferpriester. Die sieben Götter Aditya´s, mit denen behüte uns, o Soma! Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!
4. Das Opfer, das dir gekocht ist, o König, mit dem behüte uns, Soma! Kein Mißgünstiger soll über uns kommen, noch soll uns irgend etwas weh tun. Fließe für Indra ringsum ab, o Saft!